Ich hab mir nun in mehreren Quellgebieten angesehen, wie das Wasser von einem Berg herunter verschiedene Wege sucht, genauer: Auswege.
Manche dürfen verlaufen, wie es die Schwerkraft vorgibt, bei anderen greifen Menschen ein. Steigt man zur Quelle der Raab hinauf, findet sich dort im Augenblick das Beispiel für ein eher flüchtiges Bächlein, welches sich mutmaßlich nicht besonders vertiefen darf, weil das den Weg an jener Stelle zerstören würde.
Dieses kleine, momentan trockene Bett hat eine Einmündung in einem Bereich bevor die Raab den Wald verläßt. Die Tiefe dieser Einmündung läßt mich vermuten, daß hier mehr als ein Jahr lang Wasser herunterkommen durfte, um diese Kerbe zu schaffen.
Aber wer weiß, vielleicht ist der Boden des festgetretenen Pfades so dicht geworden, daß die Regengüssen eines Jahreslaufs genügt haben, um so eine Bahn zu fräsen. Wäre der Flußlauf selbst nicht so nahe, könnte sich daraus vielleicht ein eigener Bach entwickeln, das später in die Raab einmündet; so wie weiter unten, bei der alten Holzbrücke, der Walmtalbach.
Ich hatte in Gleisdorf ein anderes Beispiel so einer Situation gesehen, wo allerdings kein Fluß in der Nähe ist. Wasser bündelt sich bergab in einer Kerbe, die einem kleinen Tal gleichkommt. Oberhalb aber keine Quelle. Offenbar fließt Wasser des Hügels hier zusammen, wenn es ausgiebig regnet, obwohl es nur wenige Meter weiter einen Bach gibt.
Die Geländeform trennt das „Protobächlein bei der Schießstatt“ von jenem schon ausgeprägten Bach in einem anderen Waldstück. Es könnte zu einem markanten Bach werden, falls Menschen nicht eingreifen. Bloß wird man das oberhalb eines städtischen Siedlungsraumes kaum zulassen.
Ganz anders am Osser, bevor die Wasser, die zur Raab werden, bei der kleinen Jausenstation („Waldmühle“) ankommen. Da darf sich anscheinend allerhand herausbilden, so lange es die bestehende Forststraße nicht beschädigt.
Allerdings würde dieses spezielle Rinnsal, das flüchtige Bächlein, sicherlich den Fußweg zerstören, falls regulierende Eingriffe ausblieben. Um solche Effekte zu verhindern, sieht man bis nahe der Quelle etliche schräge Querrinnen im Weg, welche Regenwasser Richtung Raab ableiten. Also wird wohl auch das flüchtige Bächlein beizeiten planiert werden, zurückgebaut auf eine schräge Rinne.
+) Die Raab (Übersicht)