Raab: Quelle und Tafel

Bei der Quelle, innerhalb des Zaunes, befinden sich zwei Tafeln, eine in deutscher Sprache, eine ungarisch.

Die Quelle mit den zwei Tafeln.

Rechts, die dunkle Variante, konnte Richard Mayr aufgrund einer hoch auflösenden Fotografie transkribieren. Es ist ein sehr rustikales, etwas rohes Gedicht, für dessen Lektüre mir vor Ort die Muße gefehlt hat.

Fotograf Richard Mayr.

Aber für unsere Dokumentation soll es hier deponiert sein. Es ist eben Ausdruck (s)einer Zeit und wurde vermutlich von einem recht engagierten Menschen verfaßt:

Raabquelle
Hier trittst du zutage, lieblicher Quell,
erfreuest den Menschen durch des Wassers Hell.
Deinen Lauf kann man hemmen allzugeschwind,
du müßtes vergehen, armes Kind!
So läßt man dich wandern durch Flur und Hain
vereinigt mit Bächlein, nicht traurig allein,
durch grünende Wälder, und blühende Auen,
kannst mancher Blume in die Äuglein schauen.
Du bist ein Jüngling und eilst immerfort
vorüber an Bergen, von Ort zu Ort,
treibst Mühlen und Hammerwerke – habe Dank!
Für dich beginnt Arbeit dein Leben lang.
Du wirst zum Manne, bald auch zum Greis.
Dein Lauf wird langsam, dein Gang es beweist.
Übergibst dein Leben den Räumen der Welt.
Leb wohl du lieblicher, treuer Held!

Ich war überrascht, wie weitreichend sich die Ansicht dieses Terrains im Sommer von jener im Winter unterscheidet, obwohl das ja ganz naheliegend ist. Die Winteransicht finden Sie übrigens als Cover eines NID-Booklets, das Mayr zum Thema Raab zusammengestellt hat: [Link]

Wenn man den Ort sommers ansieht, meint man, das Winterbild komme aus einem anderen Land, was im übertragenen Sinn ja durchaus zutrifft. Dazu nächste Flugmanöver. Die Sitzgarnitur neben der Quelle war diesmal der „Flugzeugträger“ für einen sauberen Start und hinterher eine punktgenaue Landung.

Ich war innerlich ein wenig darauf eingestellt gewesen, daß es über unseren Köpfen plötzlich rascheln könnte und dann ginge die Sucherei los. Aber Mayr ist ein erfahrener Drohnen-Pilot und so kam es zu keinem Herumkriechen im Gestrüpp, was uns wohl geblüht hätte, wenn das Fluggerät unkontrolliert niedergegangen wäre. (Siehe dazu auch: „Raab: Anfang und Ende„!)

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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