Ich hab ein Faible für dieses große Thema: Raumüberwindung. Vielleicht wirkt da das Erbe der Untertanen in mir, die in ihren Bewegungsmöglichkeiten so vielfältig eingeschränkt waren. Stege sind essenziell.
Im Raum Gleisdorf lassen sich etliche sehr anschauliche Beispiele für alle Arten von Stegen finden. Nachdem ich nicht jeden einzeln mit einem Beitrag behandeln werden, hier ein kleiner Überblick.
Ich bin dann aber auch von diesem Einfallsreichtum angetan, der zu technischen Lösungen führt, bei denen Handfertigkeit eine große Rolle spielt. Es ist ja nicht bloß so, daß der Geist den Händen gebietet. Handarbeit moduliert auch den Geist.
So wie unsere persönliche Mobilität über das Tragen, das Schleifen und das Fahren Entwicklungssprünge gemacht hat, mußten dafür ja oft erst Wege geebnet oder gar geschaffen werden. Zum Hintergrund dieser Zusammenhänge siehe: „Tragen, schleifen, fahren“ (Markante Momente unserer Mobilitätsgeschichte)!
Ich darf annehmen, bevor Menschen tragfähige Brücken gebaut haben, sind Trittbretter, Stege und Bohlenwege ausreichend erprobt gewesen. Was zum Beispiel ein imposanter Bohlenweg ist, habe ich hier gezeigt: [Link]
Man könnte freilich auch quer durch die unbefestigte Landschaft stapfen, aber so ist es komfortabler. Da könnte man auch Handkarren mühelos bewegen, also die eigene Transportkapazität wesentlich erhöhen.
Was unterscheidet nun den Steg von der Brücke? Nach allem, was ich bisher gesehen hab, scheint es mir naheliegend, daß als Brücke gelten mag, was zweispurige Fuhrwerke und Kraftfahrzeuge trägt oder knapp darunter immerhin eine aufwendige Konstruktion zeigt.
Als Markierung des Kategoriensprungs nehme ich die recht junge Fußgängerbrücke über die Raab, die bei Labuch neben der Brücke mit der Fahrbahn eingerichtet wurde. Fürs Gehen und Radfahren gemacht und als aufwendige Konstruktion umgesetzt, die üblicherweise auf Stege nicht angewandt wird.