Da ist nun die Baugrube, zu der all das vielfältige Material in der Schillerstraße gelagert wurde. Darunter vor allem diese markanten Stahlprofile, das sogenannte Rammgut.
So wird Zeugs genannt, das man mit einer Ramme in den Boden haut. In diesem Fall stählerne Bohlen, um damit eine Spundwand zu bauen, durch die Arbeiter in einer Baugrube rundum geschützt sein sollen. Geschützt gegen Wassereinbruch, gegen einstürzende Grubenwände, gegen Vorfälle, die einen das Leben kosten können.
Die mächtige Ramme hab ich hier als Wegmarke schon gezeigt: [Link] Sie stand nahe dem Gleisbach und ich notierte angesichts der begonnenen Bauarbeiten: „Da hier ein Straßenstück als zweispurige Einbahn geführt wird, darf ich in nächster Zeit mit interessanten Momenten und Motiven rechnen.“
So kam es auch. Die Künette, dieser Graben entlang der Straße, wurde hier von einer Grube unterbrochen, deren Wände abzusichern waren. Von oben sieht man gut, wie sich die Bohlen über „Schlösser“ ineinander verhaken lassen, um eine Spundwand zu bilden.
Die Künette wird über ihre ganze Länge mit großen Schalbrettern ausgekleidet, die man durch Baustützen an die Wände drückt. Was da hineinkommt? Ein ganzes Bündel an Rohren. Die Hauptleitungen und Hausanschlüsse der Fernwärme, Wasser- und Stromleitungen.
Im Rathaus wurden auch Glasfaser und Kanalarbeiten erwähnt sowie eine neue Oberflächengestaltung, was vor allem bedeutet, daß die zweispurige Einbahn auf eine Spur zusammengefaßt werden wird.
Ein prägnantes Beispiel, wie in diesem Teil der Stadt eben nicht bloß der Gleisbach seine Route hat, sondern Wasser auf vielfache Arten durch den Ort geführt wird. Und die Stromleitungen?
Naja, thermodynamisch betrachtet könnte man vielleicht behaupten: konvertiertes Wasser. Zumindest bezüglich der Energie, die dem Wasser per Turbine mechanisch entzogen wird, um per Generator in elektrische Energie umgewandelt zu werden. (Klar, chemisch betrachtet isses was ganz anderes.)
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