Vielleicht ist Ihnen dieser legendäre Satz aus dem Film „Hallo Dienstmann“ (1952) geläufig, der da lautet: „Wie nemmen mir ihm denn?“
Diese Worte kommen in einer Dialogsequenz mit Paul Hörbiger und Hans Moser vor, wo es darum geht, eine knifflige Aufgabe zu bewältigen. Wie soll man es angehen? („Wie nehmen wir ihn denn?“) Das habe ich mich jüngst auch gefragt, als ich daran ging, meine NID-Bibliothek auszubauen: Networked Interactive Documents.
Sowas braucht eine „Archtítektur“, also einen Plan, sonst wird es schnell sehr verwirrend, weil unübersichtlich. Die Reihe „Rollendes Kulturgut“ hab ich jüngst schon eingerichtet. „Kontext Gleisdorf“ wird kommen, um den Bereich „Gleisdorf.Überlagerungen“ weiterzuspielen. Und Kunst. Klar! Aber wie nun?
Während dieser Überlegungen erreichte mich Post von Malerin Michaela Knittelfelder-Lang, die gerade eine Vernissage vor sich hat. Das war der passende Anstoß, um die Reihe „Kontext Kunst“ mit ihren Arbeiten zu eröffnen.
Kontext Kunst
Band #1: Michaela Knittelfelder-Lang
Einen Tag vor diesem Impuls von Knittelfelder-Lang war ich mir über die nötigen Reihentitel noch nicht im klaren. Dieses „Wie nemmen mir ihm denn?“, das Momente dröhnend beherrschen kann.
Der Vorteil für den Moment, ich hatte die Notizen zu ihrer Arbeit schon vor einer Weile geschrieben. Knittelfelder-Lang lieferte Bilddateien, an denen nichts mehr gemacht werden mußte. Das ging dann zügig.
Ja, ich weiß, die Zeit spricht für Gags, Reels, Viedoclips, für kurze Mitteilungen, für flackernde Bilder. Es mag sein, daß diese Dominanz der steilen, kurzen Erregungskurven auch im Kulturgeschehen unvermeidlich ist.
Kann mir egal sein, weil ich überzeugt bin, daß ein anregendes geistiges Leben nicht mit einem Dauerfeuer bunter Lichtblitze realisiert werden kann. Im Stroboskop-Flackern der „knackigen“ Inhaltsfragmente entwickelt sich… etwas anderes, mit dem ich mich nicht befassen kann.
Ich mag bei den Erzählungen bleiben, die einmal schlichter und einmal komplexer ausfallen, egal, ob in Worten, Bildern oder Klängen. Nischen im Ozean der knappen Impulse. Ich bin darauf angewiesen, ein Umfeld inspirierter Menschen zu haben, sonst wäre ich ein verzweifelter Exilant, egal wo ich bin… Aber dieses Umfeld inspirierter Menschen gibt es ja zu meinem Glück. (Postskriptum: Den Film „Hallo Dienstmann“ können Sie übrigens auf Youtube finden, da ist er kostenlos verfügbar.)
Kunst Ost: Die Edition
…in der NID-Bibliothek: Sammlung Krusche