Bauer, Hubmann & Krusche (Kommentare)

Meine Notizen zum Thema Rechtsruck wurden unter anderem einigen konkreten Personen gewidmet, die als Personen des öffentlichen Lebens in Erscheinung getreten sind.

Wer spricht im Namen des Volkes? Mit welchem Mandat?

Das bezog sich jüngst auf Puppenspielerin Elfriede Scharf und Fotografin Bianca Scharler, davor schon auf den Gastwirt Gottfried Lagler. Karl Bauer, Kulturreferent der Stadt Gleisdorf, kommentierte meine Notizen zu Bianca Scharler und Elfi Scharf mit: „Die Pandemie hat viele irritiert und auch die Rückkehr zur Normalität verlangt einen kritischen Geist. Offenbar sind für die beiden Künstlerinnen einfache Antworten ausreichend.“

Das kommentierte Agrarier Richard Hubmann so:

„Ja! Die Pandemie hat eine Ausnahmesituation geschaffen und staatliche Antworten notwendig gemacht (über deren Richtigkeit und Angemessenheit man im Rückblick diskutieren soll), die damals in der Situation nicht alle akzeptieren wollten, weil sie in den Pandemiemaßnahmen sozusagen einen Schuhlöffel für die dauerhafte Etablierung eines autoritären Staates gesehen haben.

Eine Krise bietet immer den Anlass für Auseinandersetzungen über Grundfragen: Wo schränkt die Solidarität meine Freiheit ein? Wer verkörpert den ‚Willen‘ der Gemeinschaft, etc.? Es ist letztlich ein Wertekonflikt zwischen bürgerlichen Grundwerten Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, wie er in jede demokratisch verfasste Gemeinschaft eingeschrieben ist.

Und das muss immer neu verhandelt werden. Gerade in Krisenzeiten. Wenn es so leicht ist, dass ‚einfache Antworten‘ von Organisationen punkten, die mit Demokratie genau so viel am Hut haben, wie z.B. Hitler, der die Stimmenmehrheit in der ‚Quatschbude‘ mit Hilfe bürgerlicher Helfershelfer dazu genützt hat, um diese ehebaldigst abzuschaffen und damit auch alle Errungenschaften eines demokratischen Rechtsstaates, dann sollten eigentlich die Zeichen auf ‚Dialog‘ stehn.

Und wenn dieser Dialog so einfach nicht zu Stande kommt, dann ist es höchste Zeit Dispositive zu finden, um diesen Dialog anzuregen. Das wär Dein Gschäft als Kulturreferent und Exponent einer politischen Partei.“

Anmerkung Krusche
Mit „Quatschbude“ meinte Hitler das Parlament, das er für unnötig hielt. (Von Rußlands Präsident Putin wissen wir, daß er auch auf so eine „Quatschbude“ gut verzichten kann.) Was den von Hubmann geforderten Dialog angeht, halte ich zwei Aspekte für wesentlich.

+) Erstens müßte sich Konsens finden lassen, daß wir akzeptieren, was uns trennt, bei gleichzeitiger Neugier darauf, was wir noch teilen.
+) Zweitens sollte es möglich sein, Handlungsweisen zu finden, die nicht gegen, sondern für etwas angelegt sind.

Konkrete persönliche Aussagen statt nebulöser Kolportage.

Dieses „Für“, dem sich beide Seiten zuwenden könnten, wäre zu formulieren. Ich meine, die Beachtung solcher Optionen, wahlweise ihr Ignorieren, würde deutlich machen, ob eine demonstrative Haltung einzelner Leute eher dem Eigennutz oder dem Gemeinnützigen gewidmet ist. Das erbrächte nächste Orientierungspunkte.

Die genannten Notizen
+) Gottfried Lagler
+) Elfriede Scharf
+) Bianca Scharler

Bliebe noch anzumerken, daß alle drei Aktive der aktuellen verhältnisse, Lagler
Scharf und Scharler, vor allem damit aufgefallen sind, daß sie ihre Ansichten ganz wesentlich durch Kolportage, kaum durch individuelle Aussagen mitteilen.

Das meint: ein Verschicken, wahlweise Empfehlen von Vidoeclips, Memes, Zitaten etc., die einen Beitrag zu öffentlichen Diskursen ergeben, lassen dabei die absendende Person im Trüben. Ich darf also vermuten, was die Person konkret meint, aber sie bleibt bewußt ungreifbar. Das ist kein redlicher Beitrag zu den öffentlichen Debatten einer offenen gesellschaft, sondern legt den Verdacht anche, es sei Strategie, um die weihgene Position durchzusetzen.

Rechtsruck
+) Der Überblick

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
Dieser Beitrag wurde unter Kulturpolitik, Politik, Reflexion und Grundlagen abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.