Wegmarke: Ramme

Der Gleisbach hat beim Geflecht mehrerer Übergänge in einem zentralen Gewerbegebiet eben ein flüchtiges Monument erhalten. Eine hoch aufragende Ramme, eine komplexe kinetische Skulptur.

Laut Beschriftung heißt sie Sahra

Das ergibt einen feinen Kontrast zum riesigen Transformer am südlichen Rand von Gleisdorf. Der ist eine Fantasiefigur, deutet seine Funktionen bloß an, ist eine Statue, die nichts tun kann; außer eventuell umfallen. Dagegen muß diese Ramme, laut Beschriftung namens Sahra, ein reales Kräftespiel erbringen, daß mechanisch und hydraulisch anspruchsvoll konzipiert ist. (Bildpaare: zum Vergrößern anklicken!)

Mit solchem Gerät werden Spund-Dielen in den Boden gehauen, deren Hauptzweck das Sichern einer Baugrube ist. So entsteht eine Spundwand, die auch Wasser abhält, vor allem aber den Einsturz der Grube verhindert, so daß dort sicher gearbeitet werden kann.

Das sogenannte Rammgut kann bis zu 16 Metern lang sein. Dieser Apparat schlägt also hart zu. Das Profil der Stahlelemente ist fast selbsterklärend, sorgt für die gewünschten statischen Eigenschaften. Jede der Bohlen ist mit einem „Schloss“ versehen, also am Rand der Länge nach so geformt, daß die Ränder mehrerer Bohlen wie Haken ineinandergreifen können, um eine Spundwand zu ergeben. Auch das ist am Profil gut erkennbar, es ragt ja nach dem Verbauen ein Stück aus dem Boden.

Eine von mehreren Gleisbachbrücken in diesem Abschnitt

Da hier ein Straßenstück als zweispurige Einbahn geführt wird, darf ich in nächster Zeit mit interessanten Momenten und Motiven rechnen. Im Bachbett zeichnet sich übrigens auch schon ab, daß gerade allerhand in Bewegung kommt. [Fortsetzung: Wasser, Grube und Künette]

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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