Der Bach verläuft parallel zum Freibergweg und säumt ein großes, landwirtschaftlich genutztes Terrain.
Ebenso parallel findet man auf der anderen Seite des Feldes einen von Menschen geschaffenen Damm. Dahinter ein Stück Au und die Raab. Am südlichen Ende des Freibergwegs, beim Autobahnzubringer, schließt ein weiterer Damm das Rückhaltebecken ab. Ich hab diese Passage in „Das Gewirr“ beschrieben, denn das ist der erstaunlichste Abschnitt des Baches.
Spätestens das Schild mit der Aufschrift „Hochwasserrückhalteanlage“ macht klar: das ist alles von Menschen angelegt worden, übrigens samt dem Bach. Er hat also keine Quelle, sondern ist ein Entlastungsgerinne, das mitnimmt, was sich unterwegs ergibt.
Während er nördlich der Autobahn mehr nach einem stehenden Gewässer aussieht, sprudelt er am Ende bei seiner Einmündung in die Raab. Da kommt also einiges zusammen. Auf meiner Suche nach dem Beginn hab ich eine Stelle gefunden, eine von Blüten umstandene Lacke, die mir als Ausgangspunkt des Baches erscheint.
Diese Pfütze liegt ein Stück weit von der erwähnten Dammanlage entfernte. Hier verläuft der Bach noch von Osten nach Westen, biegt vor dem Freibergweg aber im rechten Winkel nach Süden ab.
An dieser Seite des Beckens verläuft nicht bloß der Bach, sondern auch die „Transportleitung Oststeiermark“. Das ist ein Unternehmen mit Sitz in Fehring, geschaffen, um die Basis „für eine gute, räumliche, wirtschaftliche und touristische Entwicklung“ der Region zu schaffen.
Das meint: „Die TLO sichert der Oststeiermark auch in Krisenzeiten die Wasserversorgung. Sie ist ein Jahrhundertprojekt, das über 400.000 Menschen der Steiermark das täglich frische Trinkwasser sichert.“ Die Stadtwerke Gleisdorf GmbH ist Mitglied dieses Verbandes.
Der Freibergbach steht demnach symbolisch für das menschliche Ringen um diese zwei besonderen Aspekte: die Hochwassergefahr zu bändigen und die Trinkwasserversorgung zu sichern. Wesentliche Agenda, um Lebensraum zu gestalten.
Fußnötchen: Ich hab in der erwähnten Au zwischen Raab und Damm einige sehr imposante, hochgewachsene Bäume gesehen, wie sie mir im Raum Gleisdorf nicht alltäglich erscheinen.
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