Wo auch immer Sie ideologisch stehen mögen und egal, was sie an Strategien bevorzugen, Putins Rußland hat unter Behauptungen einer Bedrohung der Nation einen Krieg begonnen.
So hat es einst das Österreich der Habsburger gemacht, so hat es Hitlers Großdeutschland gemacht, während Österreich dazugehörte. Waffenproduktion ist, wie auch der Krieg selbst, ein phänomenal einträgliches Business für wenige.
Gehen wir ein wenig verallgemeinernd davon aus, daß kein Mörder sich als Verbrecher sehen will, weshalb Legitimation eine wesentliche Rolle spielt, wo Gewalt ausgeübt wird. Es geht um Narrative. Dabei sind Begriffsbestimmungen von grundlegender Bedeutung.
Der Untergang Jugoslawiens war ein komplexes Kräftespiel, in dem es viele Elemente gab, die mir wie ein Revival der nationalistischen Gewaltentfaltungen Europas im 20. Jahrhundert erscheinen.
Noch einmal wurden die wirtschaftlichen, politischen und ethnischen Beweggründe durchgespielt, um unter Waffen wirtschaftliche, politische und ethnische Grausamkeiten über den Balkan zu ergießen.
Das war nicht einfach jugoslawisch, das war europäisch. Stets wurden die Vorhaben der Aggressoren mit einem Krieg der Worte teils bemäntelt, teils zu legitimieren versucht. Es ist also wichtig, die Funktion und Wirkung von Begriffen zu beachten.
Ich halte es für unverzichtbar, daß wir den Begriff des Helden und den des Flüchtlings aktuell überprüfen. Ich denke, wir gehen verstärkt auf Verhältnisse zu, in denen diese Begriffe in den öffentlichen Debatten sehr prägnant auftauchen werden. Ich bin überzeugt, daß wir dringend für eine Abrüstung der Sprache und eine Vermeidung von Kriegsrhetorik sorgen müssen…
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