In meiner Arbeit taucht immer wieder dieses Motiv auf: Weltgeschichte berührt Regionalgeschichte. Damit meine ich, daß die Steiermark reich an talentierten Leuten ist.
Wenn es die Lebensumstände erlauben, entfalten sich diese Talente und oft dauerte es nur kurz, bis Innovationen, von denen die Welt bewegt wurden, in der Steiermark von inspirierten Menschen aufgegriffen, weiterentwickelt wurden. Metallurgie, Elektrizität, Fahrzeugtechnik, das Internet, es gibt unzählige Beispiele.
Ich betone das, weil wir sein gut 200 Jahren in einer permanenten technischen Revolution leben. Das ist einer der wesentlichen Gründe, warum sich diese ursprünglich sehr rückständige Region völlig verändern konnte. So ein Prozeß braucht vielfältige Ressourcen, aber vor allem wißbegierige und smarte Menschen.
Damit habe ich es sehr konkret zu tun, wenn ich mit Wissenschafter Hermann Maurer aktuelle Arbeitsvorhaben debattiere. Das betrifft in meinem Fall Netzkultur. Der erfahrene Informatiker hat die Internetgeschichte mitverfaßt, war mit Computertechnologie schon befaßt, da wurde in Wien gerade erst das „Mailüfterl“ von Heiz Zemanek und seinem Team zum Laufen gebracht. (Der erste transistorgesteuerte Computer auf dem Kontinent.)
Ich bin also in einer bevorzugten Situation, wenn ich aktuell mit ihm eine nächste Konzeption meiner gesamten Internetpräsenz debattieren darf. Das erörtern wir vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen mit einem Blick auf die nahe Zukunft. Was verlangt Wissens- und Kulturarbeit im Zusammenhang mit Netzkultur?
Ich bin in diesen Dingen sehr erfahren und dennoch in vielem ahnungslos. Es gibt in derlei Angelegenheiten eben ganz andere Kompetenzlevel als meines. Was ich derzeit hier auf der Website von Kunst Ost notiere, ist ein Stück der Dokumentation diese Prozesses eine Neuorientierung.
Maurer in Kürze
Ein kleiner Überblick, mit wem man es zu tun hat, wenn man mit Maurer an einem Thema arbeitet. Er studierte ab 1959 Mathematik an den Universitäten Wien und Calgary (Kanada) und promovierte 1965 an der Universität Wien (Dr. phil. in Mathematik). Maurer war Professor für Informatik an den Universitäten Calgary (1966-1971), Karlsruhe (1971-1977) und der TU Graz (ab 1978).
In der Zeit von 2004 bis 2007 war er Dekan der neugegründeten Fakultät für Informatik und Gründer des KNOW Centers (K+ Zentrum), des ersten Forschungszentrums für Wissensmanagement in Österreich. Maurer bekam zahlreiche Auszeichnungen, darunter nur genannt das Österreichische Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft Erster Klasse und das Großen Ehrenzeichen des Landes Steiermark.
Er ist Verfasser von mehreren Büchern und wissenschaftlichen Beiträgen, betreute über 400 Diplomarbeiten, 60 Dissertationen und Habilitationen. In den letzten Jahren sind seine Hauptschwerpunkte die Weiterentwicklung des Austria-Forums und die Entwicklung von einer neuen Art „Networked Interaktiver Dokumente“ (NID).
+) Übergänge (Die Arbeit an einer nächsten Erzählweise im Web)
+) Netzkultur