Nachdem ich die 217er Seite mit dem Mercedes EQG gebaut und ins Web gestellt hatte, kam weitere Post von Egon Rudolf. Das sind Schätze…
…denn Rudolf ist mit dem G-Wagon praktisch aufgewachsen und hat Sachen auf dem Nachtkastl liegen, die selbst versierte Fans noch nie zu sehen bekamen. Sie ahnen vermutlich, über den G kann ich mich stundenlang unterhalten.
Ich hab derweil mein Archiv durchgesehen. Das Einstiegsfoto zeigt den vormaligen Testfahrer und Motorsportler Heribert Dietrich. Ich denke, er war der härteste Pilot, neben dem ich mir in Gelände je blaue Flecken geholt hab, obwohl ich angeschnallt war und mich festhielt, so gut es ging.
Der G-Wagon bringt nämlich mehr als zwei Tonnen auf die Waage. Und wenn man ihn offroad so bewegt wie Dietrich, ist man als sein Gast der Newton’schen Physik deutlich härter ausgesetzt als in vielen anderen Lebenssituationen.
Wenn ich Gast dieses oder jenes Hauses war, hatte ich gelegentlich so eine Checkliste um den Hals, damit der Zeremonienmeister den Überblick bewahren konnte. Am Schöckl ging es manchmal etwas drunter und drüber. Auf der Teststrecke von Thondorf, Teil des Werksgeländes, ist alles weit strenger geregelt.
Magna hat übrigens unter den jüngsten Presseaussendungen auch eine schöne Luftaufnahme des Zweier-Werks mitgeschickt. Viele Fans werden die Anlage ja nicht kennen. Sie können beim Bildtext die [Große Ansicht] anklicken.
Der markante Bereich rechts, innerhalb des Werksgeländes, das ist die Teststrecke, die Sie auch oben auf dem ersten Foto dieser Page sehen. (Im Rücken von Dietrich kann man den Hügel erkennen.)
Einen Wassergraben gibt es auch. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn die Fuhre bis zur Oberkante der Motorhaube eintaucht und eine Bugwelle vor sich herschiebt. Klar, das Häusel ist ziemlich dicht. (Die Füße bleiben trocken.)
Mehr Spielraum hat man naturgemäß, wenn man den Schöckl hinauf darf. Die historische Teststrecke der Puchwerke. Dessen Erstbefahrung fand übrigens im Jahr 1909 mit einem Puchwagen statt, gelenkt vom Herrn Oberingenieur Karl Slevogt.
Es war das Jahr, in dem Bleriot den Ärmelkanal überflog und die Renner-Buben mit ihrem Luftschiff „Estaric“, angetrieben von einem Puch-Motor, Furore machten. (Siehe dazu: „Puch am Berg“!)
Doch nun zu den eingangs erwähnten Raritäten von Konstrukteur Markus Rudolf. Gut, die kommen nicht von seinem Nachtkastl, sondern aus dem Archiv in Steyr. Damit Sie einen Eindruck bekommen, wie Prototypen des G tatsächlich ausgesehen haben, denn es hat ja so mancher G-Wagon dieses Etikett Prototyp anhaften, ist aber keiner.
Anno 1974 war er werksintern noch der H2, was „Haflinger zwo“ bedeutet. Anmerkung von Rudolf: „Man beachte die Blinker von der Puch Monza.“ Naja, Insiderwissen… [Fortsetzung]
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