Manchmal scheppert es gewaltig. Als aktiver Automobilpaparazzo, immer im Dienst, kann einen gelegentlich der Schlag rühren.
Da kam der Dottore selbst per Post noch etwas außer Fassung: „Schöne GrüßeeeeeaaaaaaAAAAAAAAAHHHHH!“ Das ist nicht gar so verwunderlich. Hier sieht man, wie garantiert in den meisten Fällen, eines Pagani Huayra von hinten. Freilich mußte ich erst nachschlagen, welches Modell da an Norbert Gall vorbeigerollt war.
Ergo: „jungejunge! wo du dich herumtreibst. die heckpartie mit dieser anordnung der lichter läßt auf den pagani huayra in der version codalunga schließen. vom langheck soll es bloß fünf einheiten geben. war anno 2020 für 5,5 millionen euronen auf dem markt. dabei dürfte es wohl nicht geblieben sein. (ein V12 mit 840 PS, also – ähem, räusper, hüstel – ziemlich außerirdisch.)“
Aber wo nehmen die PR-Leute bloß solche Namen her? Und was darf ich mir darunter vorstellen?„Huayra Tata“ heißt in der Sprache der Quechua (Lateinamerika) „Vater Wind“. Da macht es mir der Maserati Levante leichter. Das Wort meint den Osten, genauer: das östliche Mittelmeer.
Sie sehen, Car Spotting ist Bildungsarbeit. Aber ein Maserati als Blockhütte? Na, das gibt es eben. Der Levante ist ab zirka € 230.000,- aufwärts erhältlich. Man kann übrigens wesentlich unspektakulärer aussehen und dennoch teuer sein. Gall: „Schöne Grüße aus Bologna! Ein Peugeot T16 mit Mittelmotor, das Gruppe B Viech. Estimate €350,000 – €400,000 (unsold)“.
Naja, das ist eben historisch. Gruppe B bedeutet: Rallyesport. Für die Zulassung (Homologation) mußte eine gewisse Anzahl straßentauglicher Versionen gebaut werden. Ich träumte als Bub damals von einem Simca 1000 Rallye 2. Das wären rund 82 PS in einer gelb-mattschwarzen Bonbonschachtel gewesen. Gut für so manchen Höllenritt. Natürlich unerschwinglich, was mir ersparte, auf die Liste der bedrohten Arten gesetzt zu werden.
Dann lieferte der Dottore per Post noch einen jungen Ferrari SF90. Da werden die Puristen untrer den Fans hupfen; nicht vor Freude: ein Plug-in-Hybrid. Der kombiniert einen 781 PS Benziner mit einem 221 PS Elektromotor. Da müssen alle Plomben und Bandscheiben gut sitzen. (Also nichts für mich. Und sicher zu eng gebaut.)
Als Kontrastmittel dann der Viersitzer zum Strampeln. Gall: „Ich habs ja nicht somit Fahrrädern, aber dieses fand ich ausnahmsweise berichtenswert.“ Ein Spaßgerät im Ausgedinge. Solche Quadruplets gab es längst bevor es Automobile gab.
Danach hat sich das alles flott verschoben. Aktuell bringt uns schon ein Zweier-Tandem auf der Straße ins Staunen, während Lastenräder kaum noch auffallen.
Der Vierer ist also eine Rarität. Und fast alle Leute in meiner näheren Umgebung schimpfen gegen E-Autos. Lustig! Ich bin übrigens vorerst an dieser Debatte kaum bis gar nicht interessiert. Ersten scheint mir, daß dazu wesentliche Entscheidungen schon in China gefallen sind. Zweitens wird Indien in den nächsten Jahren mehr Ingenieure in die Welt der Technik losschicken als sonst irgend ein Land. Also schauen wir einmal, dann sehen wir schon…
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