Es geht mir selbstverständlich auch so. Jede Veränderung erzeugt Widerstände. Da bin ich keine Ausnahme.
Netzkultur ist auf eine sehr dynamische Technologie gestützt. EDV-Anwendungen werden von Professionisten ständig überarbeitet. Es hagelt Updates, neue Modi kommen daher, manchmal sogar grundlegendere Veränderungssprünge. So mußte ich vor einer Weile den ganzen HTML-Krempel runterfahren, weil man auf Mobiltelefonen zum Beispiel Framesets nicht darstellen kann. (Weiß überhaupt noch jemand, was das ist?)
Egal! Bei meinem aktuellen Arbeitstreffen mit Wissenschafter Hermann Maurer war besiegelt, was ich schon wußte. Das Austria-Forum erfährt heuer grundlegende Änderungen. Zitat: „Das Austria-Forum wird dadurch zu einem Archiv, wie sich WWW seit ca. 1994 entwickelt hat. Bei technischen Änderungen in der Zukunft werden die Informationen möglichst lang abrufbar bleiben, aber können nicht mehr ergänzt oder entfernt werden…“
Klartext: Der laufende Betrieb wird dort eingestellt. Was an Informationen online ist, und das ist eine erhebliche Menge, bleibt als Archiv erhalten. (Man kann weiter darauf zugreifen.) Das alles soll zur Jahresmitte 2023 klar geregelt und mit dem Jahresende unerbittlicher Status sein.
Für mich bedeutet dieser Umbruch, ich muß meine webgestütze Erzählweise völlig umbauen. Natürlich habe ich im ersten Moment mit Unwillen reagiert. Aber schnell stellte sich das Gefühl ein: was für eine interessante Aufgabe!
Maurer hat nämlich mit seinem Team eine neue Technologie entwickelt, die Networked Interactive Documents (NID). Das paßt meine vertraute Erzählweise auf Anhieb nicht drauf. Also habe ich ein Übergangs-Szenario entworfen. Die alte HTML-Ebene meiner v@n-site wurde schon radikal reduziert. Das Content Management-System von Kunst Ost habe ich adaptiert.
Erste NID-Dokumente gibt es ohnehin schon. Ich bin inzwischen als NID-Editor akkreditiert. Und ein NID-WIKI wird zur Schnittstelle für alle Bereiche. Klingt kompliziert? Ist es auch… Hinter den Kulissen. Vorne und fürs Publikum sollte das keinerlei Stolpersteine schaffen.
Aber weshalb das alles? Der inzwischen 82jährige Wissenschafter sieht das Austria-Forum als Evidenz einer früheren Technologiestufe und hatte sich inzwischen neue Aufgaben gesucht. Möglichkeiten, das Web anders als bisher zu nutzen. Eigentlich sehr plausibel, denn die Arbeit an Zukunftsfähigkeit beginnt ja nicht in ein paar Monaten oder irgendwann, sondern immer schon heute.
Ich hab dafür grade, wie bestellt, die passende Metapher parat. Dieser Tage war ich mit Fotograf Richard Mayr in einem Kraftwerk in der Stubenbergklamm. Im 2015 neu gebauten Krafthaus laufen zwei moderne Francis-Turbinen.
Daneben die alte Anlage, stillgelegt und konserviert. (Sie könnte bei Bedarf wieder aktiviert werden.) Dort sind auch Francis-Turbinen installiert, die bloß gut hundert Jahre drauf´haben. Gleiche Prinzipien, aber eben eine Technologie aus dem vorigen Jahrhundert.
So auch hier… Nun haben ich begonnen, im neuen WIKI die „Sammlung Krusche“ einzurichten und als eine Art Drehscheibe zwischen meinen verschiedenen Kanälen zu installieren.
+) Das NID-WIKI
+) Mein erstes WIKI-Aviso
+) Netzkultur (Eine Übersicht)