Ich hatte die alte Patrone in der vorigen Episode hinterlegt, sozusagen in klarem Wasser erneut begraben.
Das war Episode XXV: „Wasser“ (Gläserne Komplexität). Erwartungsgmäß hat sich das Stück Munition verändert. Der Rost gedieh weiter und gab Partikel an das Wasser ab, von dem ein Teil in den vier Wochen verdunstet war.
Das verbleibende Material hab ich nun neu arrangiert. Sehen Sie es als Metapher für den Faschismus, der im Mai 1945 zwar militärisch geschlagen und begraben wurde, aber nicht verschwunden ist.
Die Partikel kursieren weiter, können bei Bedarf erneut zu Geschossen geformt werden. Ich habe keine Laune, in diesen Fragen zum Agitator zu werden. Meine Aufgabe ist das Erzählen. Es geht ohnehin laufend neu darum, unsere Begriffe zu überprüfen, ihre Bedeutungen zu klären, schließlich jene Narrative zu überarbeiten, auf die sich unsere Gemeinschaft stützt.
Postskriptum
Die Episode XXV: „Wasser“ ist noch im Austria-Forum eingerichtet, das derzeit einen Übergang zum Archiv durchläuft: (Link)
Auch die Episode XXVI hat noch dort ihre erste Station: (Link) …wurde nun aber bei Kunst Ost implementiert. Hier befinden Sie sich gerade.
Alle weiteren Zeit.Raum-Episoden werden ab nun hier bei Kunst Ost dokumentiert, meine und die von Monika Lafer gleichermaßen.
Das Motiv bezieht sich teilweise vom Übergang aus der vorigen Station, Episode XXV: Wasser, Verborgenes.
Zeit.Raum Gleisdorf
+) Episode XXVI: Mai acht, Bruchstelle (Übersicht)