Monika Lafer, die Malerin, das ist eine der Ebenen, auf denen sie sich bewegt. Als Kunsthistorikerin geht sie aber auf die Metaebene.
Beide Felder sind intensive Schulen der Wahrnehmung. Das mehrt die Kompetenzen, egal, welcher dieser Aufgaben man gerade nachgeht. Lafers Befassung mit den Künstlern aus der Familie Kurtz schafft außerdem einen regionalen Bezug.
Was immer uns kulturell in der Oststeiermark gelingt, hat Fundamente in den Vorleistungen interessanter Persönlichkeiten. Das zieht sich quer durch den Bezirk, das hat auch andere Ereignisorte in der Steiermark.
Es mag einerseits nicht immer bewußt wahrgenommen werden, es kollidiert andrerseits manchmal mit dem Desinteresse von Hobbykräften, deren eigene Befindlichkeiten einziges Sujet ihres Tuns bleiben. Egal! Das geistige Leben eines Ortes kennt eben viele Nuancen.
Lafers Engagement ist vor allem drei Künstlern gewidmet. Ihre Masterarbeit handelte von Camillo Kurtz, ihre Dissertation von Arthur Kurtz und Augustin Kurtz-Gallenstein. Nun erscheint ein Camillo Kurtz Werkverzeichnis, das um eine Reihe von Tagebucheinträgen des Mannes ergänzt ist.
So kann man nun sehr gut nachvollziehen, wie sich im Rahmen einer konkreten Familiengeschichte, die nicht im Landeszentrum, sondern in der Provinz ihre Verläufe hatte, die Zugänge zur Welt und zum Weltgeschehen stattfanden. Das ist zum Beispiel nützlich, um für die eigene Position in der Welt und mitten in den aktuellen Umbrüchen Anregungen zu beziehen.
Was uns die Malerei bietet, ist stets – wie eingangs erwähnt – eine Art Schule des Sehens und der Wahrnehmung. Es ist aber auch Anlaß, sich mit unserer unmittelbaren Vergangenheit zu befassen und so unsere Gegenwart etwas raffinierter auszuleuchten. Erst durch solche Bemühungen kann Zukunftsfähigkeit wachsen. Sie entsteht nicht aus bloß Selbstbezogenheit.
Dazu ist nun Donnerstag, der 13. April 2023, vorzumerken. Um 19:00 findet im Gleisdorfer Museum im Rathaus eine Vernissage für „Die Maler der Familie Kurtz“ statt. Eine Schau ausgesuchter Arbeiten der drei Künstler: Camillo Kurtz (1896–1973), Arthur Kurtz (1860–1917) und Augustin Kurtz-Gallenstein (1856–1916). Dazu die Präsentation des Werkverzeichnisses.
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