Eindrücke auslösen

Mit der Folge IV von „Gleisdorf.Überlagerungen“ im Netz klärt sich für mich allerhand an den konzeptuellen Fragen, die sich aus so einer neuen Technologie ergeben. Klar, die Komplexität der Erzählweise nimmt dabei nicht ab. Das gilt meist als unvernünftig. Aber ich muß das auf genau diese Art erkunden.

Kurios, daß es sich derzeit sogar in mein Traumleben hinein verzweigt. Man könnte sowas für beunruhigend halten. Ich aber mag, in eine Aufgabe so tief verwoben zu sein, daß ich auch schlafend etwas davon erlebe. Ich bin seit über 20 Jahren mit Hyptertext beschäftigt. Nun merke ich, daß ich dennoch bloß schrittweise Klarheit finde, wie ich das in jener neuen Praxisform nutzen will, die ich durch NID = NetInteractive Documents zur Verfügung hab.

Was mir daran vertrat ist: ein Medium von innen heraus kennenzulernen. Genau dadurch, indem ich mich darin verstricke. Ich muß es selbst machen, um es zu verstehen. Und dann wieder zurück ins Reich des symbolischen Denkens. Zitat aus der Folge IV:

„Was mit allen Sinnen erfahrbar ist, läßt sich nicht umfassend per Medium festhalten und weitergeben. Daraus entsteht die Anforderung, Inhalte in verfügbaren Medien so zu entwickeln, daß sie auch transportieren, was im jeweiligen Werk gerade nicht offenkundig zu hören, sehen oder empfinden ist. Hier hat die Kunst ihre Momente. Wenn etwa ein Gedicht Eindrücke auslöst, die der Text nicht beschreibt, sondern bewirkt.“

Gleisdorf.Überlagerungen
+) Folge IV
+) Ein Erzählung in Hypertext: die Übersicht

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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