(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
Mit dem Projekt „Beuys 101“ antworte ich auf einen Impuls der Gleisdorfer Kulturpolitik. Ich finde es vorteilhaft, daß Kulturreferent Karl Bauer die Befassung mit dem Phänomen Beuys jenseits des Jubiläumsjahres (100. Geburtstag) angelegt hat. Das erleichtert die Konzentration.
Der andere Aspekt dieser Resonanz liegt darin, daß ein lokales Kulturgeschehen dringend zu revidieren wäre, wenn Dinge nur geschehen, weil die Kommune etwas abgesegnet und mitfinanziert hat. Wir stehen uns demnach hier in einer klaren Rollenaufteilung gegenüber. Der Politiker als Funktionstragender und der Bürger als Künstler.
Jeder folgt seinem eigenen Konzept. Das Themas ergibt die Schnittpunkte. Daraus folgen Kommunikationsakte. In meinem Fall ist es eine Diskursleiste („Beuys 101“), zuzüglich der aktuellen Episode XV im Gleisdorfer „Zeit.Raum“.
Dieses autonome Kunstprojekt – „Zeit.Raum“ – hat über zwei große Fenster in der Innenstadt eine Schnittstelle zum öffentlichen Raum. Ich bespiele es seit über einem Jahr in einem Dialog mit Monika Lafer, die einerseits aktive Künstlerin ist, andrerseits kürzlich ihre kunstgeschichtliche Dissertation vorgelegt hat und den Doktorgrad erhielt. (Lafer ist derzeit auch mit dem Thema Beuys befaßt.) Die Infrastruktur haben wir durch Unternehmerin Barbara Lukas zur Verfügung, von der wir dafür keine Bedingungen gestellt bekamen.
Sie ahnen vielleicht, das ist ein Beispiel für den seit Jahren bei Kunst Ost bevorzugten Modus: „Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft“; was meint, diese drei Bereiche in Wechselwirkung zu haben. Die erwähnte „Episode XV: Wir beuyseln“ ist übrigens als ein Dialog mit Künstler Heinz Payer angelegt: [Link]
— [Beuys 101: Eine Erzählung in Momenten und Episoden] —
— [The Long Distance Howl] —