(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
Bei der Serie „Regionalkonferenz zur Kulturstrategie 2030“ tagen nachmittags geladene Gäste an verschiedenen Themen-Tischen. Ab 19:00 Uhr sind die Konferenzen öffentlich zugänglich. Die Weizer Session findet am 10. Mai 2022 statt. Im Vorfeld war es annähernd aussichtslos, bezüglich des gesamten Settings genauere Informationen zu erhalten.
Das bedeutet auch, eine Verständigung der Basis, eine Vorleistung durch primäre Kräfte, war so gut wie unmöglich. Ich hätte es geschätzt, wenn wir bottom up schon einige Verständigung zustande gebracht hätten, um entsprechend vorbereitet in die Konferenzen zu gehen und so die regionalspezifischen Schwerpunkte mitzubringen.
Offenbar wurde das auch von der Basis her nicht ins Auge gefaßt. Ich hab ab Oktober 2021 immer wieder nachgefragt, wer zu welchen Themen an welche Tische kommen wird und welche Institutionen/Formationen dabei aktiv/vertreten sein werden. Erst am 6. Mai 2022 bekam ich dann das Themen-Schema.
Am gleichen Tag wurde in separater Post intern bekanntgegeben, wer noch an meinem Tisch sitzen wird: „Sie diskutieren am Thementisch 3: Bereichs- und ressortübergreifendes Arbeiten unter der Leitung von Iris Absenger-Helmli und Karl Bauer. Die Diskussion wird von Beatrix Übelacker (LAG Thermenland-Wechselland) begleitet.“
Da Monika Lafer meine Kooperationspartnerin im Projekt „Zeit.Raum“ ist, bekam ich von ihr eine Information, wer am Fünfer-Tisch den Lauf der Dinge bearbeitet: „Sie diskutieren am Thementisch 5: Visionärer Ausblick unter der Leitung von Johanna Kienreich und Carolina Sales-Teixeira. Die Diskussion wird von Sandra Kocuvan (Land Steiermark: Abteilung 9 Kultur Europa Sport) begleitet.“
Die Landesbedienstete Sandra Kocuvan ist laut Veranstaltungsankündigung auf Facebook eine der Gastgeberinnen der Weizer Veranstaltung; neben Michaela Zingerle, einem Vorstandsmitglied der IG Kultur Steiermark.
Das ist eine interessante Situation. Ich bin also bei der „Regionalkonferenz zur Kulturstrategie 2030“ als primäre Kraft Gast zweier Frauen, Kocuvan und Zingerle, die letzten Oktober den Anwalt Rainer Beck beauftragt haben, mir für meine kritischen Äußerungen zur steirischen Kulturpolitik eine Klagsdrohung zu schicken. (Siehe die Notiz: “Weitreichender Wandel“!)
Das heißt, die Kulturbeamtin und die Kulturgewerkschafterin setzten bei Dissens auf Anwalt und Gericht statt auf Diskurs. Eine erstaunliche Markierung in der Anbahnung dieser Konferenzserie zu diesem Thema.
Gesamt konnten sich demnach im Zugehen auf diese Konferenzserien quer durch die Steiermark, zwar Institutions-Leute vorab verständigen und absprechen, aber für die Basis der primären Kräfte gab es diese Möglichkeit nicht. (Das muß ich zumindest aus meiner Erfahrung schließen.)
Es kann natürlich alles Zufall gewesen sein. Nach Jahren der wiederholten Michel Foucault-Lektüre denke ich aber eher, das ist kein Zufall, sondern Intention. Die Thementische unter den drei Kategorien ÖRTLICH, STRUKTURELL und INHALTLICH finden Sie in der anschließenden Glosse dargestellt. [Fortsetzung]
— [Das Weizer Panel] —
— [The Long Distance Howl] —