Wir gehen auf den 8. Mai zu. Es wäre an das Jahr 1945 zu denken, als der Faschismus bei uns militärisch geschlagen war. Aber in der Ukraine steht der Faschismus erneut in Waffen, diesmal in russischen Uniformen. Ein Kräftespiel, von dem derzeit ganz Europa verändert wird.
Und wir? Wir hier in Österreich? Wir sollten langsam in die Gänge kommen, um den sozialen Frieden zu stärken und uns für die Demokratie zu engagieren, dann da rutschen uns längst ganze Hänge weg. Unsere politischen Parteien bekommen das aktuell nicht gut in den Griff. Wir können sie mit dieser Aufgabe keinesfalls alleine lassen.
Die deutsche Tagesschau erwähnte am 3. Mai 2022 die Pressefreiheit in Österreich und titelte: „Diesen Absturz kann man nicht mehr schönreden“. [Quelle]
Da hat wohl jemand bei der Österreichischen UNESCO-Kommission die Rangliste von Reporter ohne Grenzen gelesen: „Dieses Jahr ist Österreich in der ROG Rangliste von Platz 16 auf Platz 18 weiter abgerutscht, nachdem sich bereits 2019 mit dem Verlust von gleich fünf Plätzen im Ranking eine eindeutige Verschlechterung der Lage für Medienschaffende abgebildet hat.“ [Quelle]
Die Salzburger Nachrichten erwähnen einen „Katastrophaler Absturz“ und stellen fest: „Österreich entfernt sich weiter von der Gruppe der Staaten mit völlig freier Presse.“ [Quelle] Das sind keine Warnleuchten mehr, da wurde etwas mit Anlauf gegen die Wand gefahren.
Auch die Wiener Zeitung stellt eine „Eine Kaskade nach unten“ fest. [Quelle] Muß ich weiter zitieren? Nicht nötig!
Das alles betrifft übrigens auch unseren Kulturbetrieb und dazu paßt, daß in diesen Tagen die erste von mehreren steirischen Regionalkonferenzen zum Thema „Kulturstrategie 2030“ stattfand. Die Feldbach-Doku auf Youtube: [Link] Siehe dazu ferner: Das Weizer Panel
Unser Metier ist von Einschränkungen der Meinungsfreiheit ebenso betroffen wie andere Lebensbereiche. Manches davon wird von primären Kräften des Kulturbetriebs als eine Art vorauseilender Gehorsam, wahlweise als eine kuriose Anbiederung abgeliefert. Eine kritische Debatte gibt es darüber meines Wissens noch nicht.
Ich werde so frei sein, in einer nächsten Glosse kurz den Hintergrund dieser Entwicklung auszuleuchten. Für mich berührt das eben a) die Gleisdorf Unruhe, der diese Kolumne hauptsächlich gewidmet ist, aber nun auch b) diese angehenden Kulturkonferenzen.
Mir fehlt in meiner Branche mindestens seit 2010 ein kontinuierlicher und kritische Diskurs über unsere Arbeitsbedingungen und die kulturpolitische Entwicklung. Dabei haben sich merkwürdige Usancen eingeschlichen. Paßt zum aktuellen Gesamtbild… [Pressefreiheit, Teil II]
+) Vorlauf | Fortsetzung folgt!
+) Die Betrachtungen im Überblick