D:Demo #35, die Putinisierung

Ich fasse noch einmal zusammen, was ich in verschiedenen Glossen schon betont habe. Nach meiner Überzeugung ist Putin der Boss einer Gang, die nach dem Ende der Sowjetunion ein ganzes Reich systematisch ausgeplündert hat.

Dem russischen Gemeinwesen wurden sagenhafte Geldbeträge und andere Ressourcen entzogen, die bei der Infrastruktur des Landes fehlen, ebenso bei der Modernisierung der Industrie, im Bildungssystem etc. (Wäre es grundlegend anders, würden bei uns vermutlich nicht ganz so viele Artikel die Aufschrift „Made in China“ tragen.)

Die Verwertung der russischen Bodenschätze und die Produktivität eines Volkes von rund 144 Millionen Menschen sorgen für den astronomischen Reichtum sehr weniger Leute. Wenn Rußland in den letzten Jahren Krieg geführt hat, dann wohl meist, um innenpolitische Probleme abzumildern, sein Territorium zu konsolidieren und seine Einflußsphären zu stärken.

Dabei sind derlei Feldzüge immer auch praktisch, um überzählige junge Männer, die zu Hause nichts werden können, abzufackeln. Daß zu all dem seitens westlicher Mächte große Fehler gemacht wurden, ist evident. Das werden wir noch zu büßen haben. Aber das ist gegenüber aktueller russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine gerade etwas nachrangig.

Es wäre wohl auch über eine Finanzwelt zu reden, die das Ausplündern von Volkswirtschaften begünstigt und dem Entzug der Mittel die passenden Werkzeuge liefert. Putin wäre so gesehen ein tolles Praxisbeispiel, um Kapitalismuskritik umzusetzen. Es ist genau dieser räuberische Kapitalismus, der sich zur Gängelung und Unterdrückung von Menschen längst großartig bewährt, da gab es noch kein Corona und keine angebliche „Plandemie“.

Wer sich derzeit für Putin, diesen Warlord und Räuberhauptmann, exponiert, möge ihn privat verehren, als wäre er ein Master of the Universe. Das muß einem freistehen. Wer das aber konsequent in die öffentlichen Diskurse trägt und im öffentlichen Raum promotet, gibt damit ein klares Statement zu unserer Republik ab. Das kann nicht ignoriert werden.

Ich sehe diese Vorgänge eher unaufgeregt, bestehe aber auf einer Debatte solcher Angelegenheiten. Die moderate Variante: da wäre etwa eine oststeirische Puppenspielerin, vormals im Gleisdorfer Kulturreferat und bei regionalen EU Leader-Veranstaltungen recht willkommen. Die macht es smart. Sie läßt einfach via Youtube-Link Daniele Ganser die Frage referieren: „Hat Putin recht?“

(Quelle: Telegram)

Da riskiert man nichts, muß auch selber auf keinen Punkt kommen, trägt aber zur Färbung des regionalen Klimas bei. Der Boss einer Gang, die das eigene Volk ausplündert, kann ruhig in irgendwelchen Detailfragen recht haben. Das wiegt nicht auf, was er an Unrecht generiert.

Eine Gleisdorfer Feng Shui-Fachfrau, die in ihren Mitteilungen regelmäßig Herbert Kickl zitiert und nebenbei erklärt hat, daß ihr „Anastasia von Sibirien“ zusagt, macht es weit anschaulicher. Zum Beispiel mit einer Karikatur aus dem Instant-Messaging-Dienst „Telegram“.

Die Grafik zeigt uns einen ungeimpften „Selbstdenker“ mit auffallen großem Gehirn. Wir wissen zwar nicht, was in diesem Gehirn selbst gedacht wird, aber er soll offenbar „Der Gute“ sein. Ihm gegenüber ein schreiender Mann mit Spatzenhirn.

Er ist dreifach geimpft und trägt ein Wappen mit Wolfsangel: das Zeichen der paramilitärischen ukrainischen ASOW-Brigade. Dazu eine Faust, die auf Revolution hinweist, sowie die Flagge der Ukraine. Schließlich ein Badge mit der Aufschrift „Trust the Science“. Das erklärte Feindbild ist unverkennbar. Die Sympathiekundgebung ist es auch.

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Postskripterl
In all dem ruhen auch Budgets, sind allerhand Geschäftchen abzuholen. Da wollen wir nicht prüde sein! Dazu ein paar Denkanstöße: „Business

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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