[Vorlauf] Es gibt ja auch gute Nachrichten. Ich denke, das ist nun der letzte Eintrag unter dem Kürzel WWWMR, was meint: „Wolfgang Weber, wir müssen reden“. Jetzt kam nämlich ein Gesprächsangebot von Karl Bauer, der seit kurzer Zeit Gleisdorfs Kulturreferent ist. Nein, nicht an mich, sondern an einen kontrastreich zusammengestellten Kreis.
Wie ich Bauer einschätze, sind Diversität und Antwortvielfalt durchaus nach seinem Geschmack. Damit ist nun ein Ausgangspunkt markiert, wo Politik und Zivilgesellschaft in konkreten Dialog treten, wo, so Bauer: „wir in einer kleinen Gesprächsrunde die derzeitigen Entwicklungen in Gleisdorf diskutieren wollen. Dazu wird auch unser Bgm. Christoph Stark kommen.“
Ein Verständigungsakt, bei dem auch geklärt werden mag, was sinnvolle nächste Schritte sind und wem dabei welche Aufgaben zufallen mögen, damit diese Debatte an Breite gewinnen kann und wohl auch in verschiedene Handlungsweisen übergeht.
Eine Anregung
In Der Standard war bezüglich Deutschland eben zu lesen: „Die Behörden sehen einen gefährlichen Trend. In ländlicheren Gebieten sei die Zivilgesellschaft nicht so stark, um Extremismus entgegen zu treten.“ [Quelle]
Wozu wir als Gleisdorfer Zivilgesellschaft in der Lage sind, muß erst noch geklärt werden. So gesehen halte ich die Gleisdorfe Unruhe für einen Weckruf. Wir blicken darauf zurück, daß die Neue Rechte sich während der 1980er Jahre in Europa neu formiert hat, um sich in allen gesellschaftlichen Instanzen zu etablieren.
Anfang der 1990er war das klar, war es auch schon untersucht worden. Das schlug sich in etlichen Publikationen nieder. Ich hab mich damals bemüht, in Gleisdorf eine Diskursreihe einzurichten: „Kinder der Barbaren“. Das ließ sich nicht entwickeln und eine Kulturreferatsbesetzung nach der anderen verzichtete darauf, die Arbeit an diesem Thema zu begleiten und zu verstärken.
Nun, rund 20 Jahre später, haben wir vielleicht bessere Gründe, dieses Thema zu beachten und zu bearbeiten. Jedenfalls ist diesmal die Initiative dazu vom Gleisdorfer Kulturreferat ausgegangen.