Gastronom Gottfried Lagler ist einer der exponierten Redner dieser Gleisdorfer Protest-Veranstaltungen, eventuell auch mit organisatorischen Aufgaben befaßt. Doch dazu hat er sich noch nicht öffentlich geäußert. Von seinen Ansprachen findet man Bruchstücke (Videos) im Internet.
Hier im Anschluß ein Lagler-Statement, das ich via WhatsApp erhalten hab. Darüber hinaus liegt seit Beginn der Gleisdorfer Protestmärsche im Dunkeln, wer das initiiert hat, wer das veranstaltet. Ich konnte bisher keine öffentlichen Web-Inhalte finden, die darüber Auskunft geben.
Das bedeutet, von den Protestierenden hörten wir Kritik am Staat und daß Österreich an der Schwelle zur Diktatur stünde, wahlweise schon als Diktatur anzusehen sein. Das bedeutet mindestens implizit, die Regierung und Institutionen werden abgelehnt, sollten womöglich das Feld räumen.
Aber ich Bürger dieses Landes erfahre nicht, wer diese Kritik in die Welt hinausträgt und wer geneigt wäre, jene Funktionärinnen und Funktionäre, die lautstark abgelehnt werden, zu ersetzen.
Das bedeutet auch, die Republik = Res publica = Öffentliche Angelegenheit, sollte eventuell in eine Geheimsache umgewandelt werden und das sei dann vermutlich die bessere Demokratie gegenüber der „Diktatur Österreich“.
Allerdings kenne ich derzeit weder von Lagler, noch von seinen Kolleginnen und Kollegen ein Konzept, Programm, womöglich eine Liste mit Kandidatinnen und Kandidaten, die das Angebot für „Demokratie neu“ sein könnten.
Ich erfahre vorerst auch nicht, welche Prozeduren und welche Institutionen das alte System ablösen sollen, um die „Demokratie neu“ zu errichten. Ich weiß momentan eine Menge, was die Marschierenden nicht wollen. Was sie aber genau wollen und wie sie es umsetzen möchten, ist noch ein Geheimnis.
Gut, man kann auch versuchen, sehr viel Druck aufzubauen, damit die etablierten Kräfte ihr Verhalten ändern und den Staat so behausmeistern, wie die Protestierenden es wünschen.
Das würde Richtung Revolte zielen. Für solche politischen Konzepte fehlt es in Österreich freilich seit jeher an Talent und an historischen Beispielen, denn selbst 1848 hatten wir eigentlich keine ordentliche Revolution. (Die Aristokraten behielten alle ihre Köpfe oben, etliche Revolutionäre verloren ihre.)