Es hat sich im Bereich der Origami Ninja Association heuer geradezu aufdringlich herauskristallisiert: meine Branche hat massive Probleme durch zum Beispiel verdeckte Intentionen oder blühende Inkompetenz bei etlichen Leuten, die in unserem Metier den Lauf der Dinge prägen, mitbestimmen.
Musiker Oliver Mally macht dabei in seinem Genre teils andere Erfahrungen als ich, aber es gibt deutliche Schnittpunkte. Ich verstehe durchaus, daß viele Kolleginnen und Kollegen es oft meiden, dazu den Mund aufzumachen. Kritik kann sich jederzeit geschäftsschädigend auswirken, ist also existenzbedrohend.
Aber es nützt nichts, wir müssen den Status quo klären, unsere Arbeitsbedingungen durchleuchten, allfällige Mißstände bearbeiten. Ich hab begonnen, das auf einzelnen Seiten zu skizzieren, auch: zur Debatte zu stellen.
Ich kenne die Beschwichtigungsversuche, die drohenden Blicke von Funktionären, auch die Versuche, einen inhaltlich zu diskreditieren. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie teuer es werden kann, wenn man sich da querlegt.
Halten wir fest: ich bin nun 65 Jahre alt, seit 1977 Freelancer, wenigstens seit 1975 Teil dieser Branche und dieser Milieus. Das bedeutet, ich hab demnächst ein halbes Jahrhundert teilnehmender Beobachtung absolviert. Wer mein Anschichten desavouieren möchte, muß gut gerüstet und sehr belastbar sein.
Politik als Staatskunst?
Wenn ich nun unsere „Problemzone“ aufgemacht und vor allem kulturpolitisch gewichtet hab, dann kann dabei das politische Klima im Land nicht ignoriert werden. Ich habe an verschiedenen Stellen schon notiert, daß mir scheint, die Welt von a) Politik & Verwaltung und b) des Kulturvölkchens (primäre Kräfte) sei offenbar in zwei verschiedene Sphären auseinandergefallen.
Ich rede dabei von Phänomenen kultureller Aneignung innerhalb meines vertrauten Milieus und ich rede von einer Tendenz zu Verhältnissen, die ich als Josephinismus 2.0 bezeichne.
Ich habe nun gut ein Jahrzehnt lang erlebt, wie mit einem verfahren werden kann, wenn man manchen Kräften aus Politik und Verwaltung unliebsam ist. Beginnen wir, solche Ereignisse zu beschreiben, Evidenz herzustellen und diese Trends zu debattieren. Ich denke, nur so lassen sich nächste Strategien im Geist einer zeitgemäßen Demokratie entwickeln. Zu den Stichworten:
+) Appropriation
+) Josephinismus 2.0?
Wie das launige Schicksal spielt, hat der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer uns dieser Tage ein sehr anschauliches Beispiel geliefert, wo eine dominante politische Formation im Augenblick ethisch steht. Ich bin so frei, das in einer eigenen Glosse zu präzisieren und zu kommentieren: „Juni 2021: Ein politisches Sittenbild„.