Nun also Ende Jänner 2021 und der aktuelle Lockdown geht offenbar in die nächste Verlängerung. Als Künstler repräsentiere ich bloß eine von vielen Existenzen im Land, deren Berufsfeld völlig gekippt ist, was bedeutet: die meisten von uns sind geschäftlich schon vor einer Weile gegen die Wand gefahren.
Keine Sorge, ich markiere hier nur den Ausgangspunkt dieser Glosse und werde weiters kein Klagelied anstimmen. Ich hielte das in meiner Profession für eine Bankrotterklärung. Was genau? Na, in all dieses Räsonieren, Beschimpfen und Verwünschen einzustimmen, das ich via Social Media vorherrschend finde.
So revolüzzen die Revolüzzer, wie das Erich Mühsam in einem Gedicht aus dem Jahr 1907 dargestellt hat… „Und er schrie: ‚Ich revolüzze!‘ / Und die Revoluzzermütze / Schob er auf das linke Ohr, / Kam sich höchst gefährlich vor“. (Quelle)
Ich sehe mich eher im Lager von Toni Morrison: „This is precisely the time when artists go to work — not when everything is fine, but in times of dread. That’s our job!” (Quelle)
Freilich muß ich – wie wir alle – ökonomisch überleben können. Geld zu verdienen ist aber keine Kategorie der Kunst, sondern eine soziale Kategorie. Das ist folglich auch nur im Mindestmaß ein Thema, welches in meiner Arbeit vorkommt; den administrativen Bereich ausgenommen.
Im aktuellen Projektabschnitt „New Concept Vertigo“ ist meine künstlerischer Arbeit durch die nächste Lyrikreihe repräsentiert; eine laufende Erzählung: (Link) Jenseits davon arbeite ich als Chronist, was für einen Autor naheliegend ist:
Und ich sehe mir an, welche gesellschaftlichen Inszenierungen sich derzeit behaupten, welche Motive dabei sichtbar werden, denn da finden wir…
In genau diesem Zusammenhang fällt mir auf, daß wir schon seit Jahren in einer Art kulturpolitischer Agonie leben. Das könnte man den Kräften der Politik vorwerfen, aber es sind dann doch wir Kunst- und Kulturschaffende selbst, die sowas voranbringen sollten:
Bei all dem will auch aktuell geklärt werden, was wir denn meinen, wenn wir „Kunst“ sagen. Dazu habe ich einige Glossen verfaßt, in denen meine Position skizziert ist, die ja auch klar sein muß, um meine kulturpolitischen Optionen verständlich zu machen:
Dazu überdies nach den Wahlen in den USA: „Wissensarbeit und Wissensgewinn sind dank Trump und Konsorten rundum in ihrer Bedeutung noch weiter abgesackt. Eben deshalb beschäftigt mich, worin genau nun die kulturelle Herausforderung besteht, die uns Trump beschert hat, und welche Strategien zu entwickeln sind, um die Fragen nach gesichertem Wissen und nach Erkenntnis wieder aufzuwerten. Da wartet eine schwere Aufgabe auf diese Gesellschaft.“ (Quelle)