SUV, Blockhütte auf Rädern
Sport Utility Vehicle. Das wäre ein sportliches Nutzfahrzeug. SUV werden von PR-Abteilungen auch als Geländelimousinen oder Stadtgeländewagen promotet. Ein Geländewagen für Fahrten und Fuhrdienste in der Stadt. Das ist irgendwie… dadaistisch.
Es macht aber auch deutlich, wie sehr Automobile als soziale Statements dienen müssen. Selbstdarstellung durch Vergrößerung der eigenen Silhouette. Bei wohlhabenden Leuten ergibt das auch eine alte Adels-Attitüde: man zeigt soziale Distanz durch demonstratives Verbrennen von Geld.
Ich hab an früherer Stelle schon die Blockhütten erwähnt, wuchtige SUV, die im Stadtbild allgegenwärtig sind und vielerorts die alten Parkraum-Schemata aufgebrochen haben. Dieses Okkupieren von öffentlichem Raum sowie ökologische Konsequenzen breite ich hier nicht aus, denn mein Thema ist kulturell gewichtet.
Daß einzelne Personen oft genug ein Vehikel von zweieinhalb Tonnen Gewicht bewegen, um solo durch die Gegend zu schaukeln, wäre vielleicht kein großes Thema, wenn SUV aller Dimensionen nicht längst in Flottenstärke vorkämen. Dabei gibt es einige ausgesprochen kantige Exemplare. Kubistische Allrad-Geräte. Andere sind originell bis kurios rundgelutscht.
Manche wurden ausgesprochen süßlich, wie der 2014 Jeep Renegade, der seinen Namen auf skurrile Art feiert, denn als „Abtrünniger“ oder „Überläufer“ mag er wohl gelten; gemessen am rauhen Charme seiner Urahnen.
Kisten und Kasten. Das bleibt ein schönes Thema, wenn man über die Formengeschichte der Automobile nachdenkt. Ich werde in nächsten Schritten noch ein wenig die Vorgeschichte dieses Genres beleuchten. [Vorlauf] [Fortsetzung]