Künstler Chuck LeMonds steht vor Gericht. Er hat einen renommierten Ankläger. Staatsanwalt Johannes Winklhofer, seit vorigem Jahr Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich, hat gegen Bombenleger Franz Fuchs, „Volkstribun“ Hannes Kartnig, die Betrügerin Andrea Herberstein oder den Industriellen Emmerich Assmann verhandelt.
Winklhofer gilt außerdem als versierter Gegner von Formationen, die sich ideologisch aufrüsten und mit Haltungen zwischen Anspruch und Anmaßung auf das Gemeinwesen losgehen, egal ob links oder rechts. Das ergab nun eine bemerkenswerte Situation, im Vorjahr ausgelöst von einer Gleisdorfer Wahlkundgebung der FPÖ, bei der LeMonds sich exponiert hat. Siehe dazu meine Notiz „Den Mann interessieren Intentionen“!
In diesem Zusammenhang war ich jüngst durch Gleisdorf gegangen, um mich nach politischen Zeichen im öffentlichen Raum umzusehen. Das Ergebnis meiner Nachschau hab ich in eine Notiz mit dem nämlichen Titel gepackt: „Gleisdorf blüht“.
Hauptthema ist das neue Auftauchen einer Serie von Stickers (Aufkleber), die der engagierte rechtsradikale Sven Liebich von Berlin aus anbietet. In meinem Logbuch hab ich dieses Propagandamaterial auch vorgestellt.
Darunter das smarte Angebot, man könne für diese Stickers auch bloß bezahlen, falls man selbst nicht damit auf die Straße will, jemand anderer macht das dann. Siehe: „Rechts- und Linksradikale“!
Im Zuge der heutigen Redaktionsarbeit an diesen Themen wurde ich überrascht. Ich fand mich bei der Regionauten-Plattform plötzlich auf Platz sieben im Steiermark-Ranking und auf Platz zwei im Bezirksranking. Das ist sehr ungewöhnlich.
Dazu wurden die Klicks der letzten 30 Tage ausgewertet. Das heißt nicht, alle, die den Text aufgerufen haben, lesen ihn dann. Klicks sind Aufrufe.
Wie bin ich denn plötzlich über die Siebentausender-Marke gekommen? Es war die Notiz „Gleisdorf blüht“, welche in wenigen Tagen 5.963 mal angeklickt wurde. Gewöhnlich darf ich auf dieser Plattform bei meinen Texten mit 25 bis 50 Klicks rechnen. Nun das Hundertfache.
Die Zeiten, wo dort komplexere Geschichten hunderte Male aufgemacht wurden, sind nämlich schon etliche Jahre vorüber. Dabei ist auch die Kategorie „Kultur“ gelöscht worden, was ich bis heute verblüffend finde. Und plötzlich so ein Quoten-Ausreißer? Bemerkenswert!
+) Ein Feuilleton (kulturpolitische Beiträge)