Es sind ja nicht bloß die Verschwörungs-Ministranten und Corona-Kollaborateure, dank derer aktuell Fundamente der Demokratie erodieren. Seit wenigstens 20 Jahren zeigt sich, daß weite Bereiche der Politik zunehmend zu Public Relations verflachen. Außerdem hat Europas Politik in den letzten zehn Jahren einen massiven Rechtsruck erlebt.
Das hat übrigens seine weltweiten Entsprechungen. Dazu will ich gar nicht erst das Thema Donald Trump strapazieren. Was Aufstiegswille und der Wunsch nach persönlichen Vorteilen bewirken können, ist evident.
Dazu kommt: Wie man einen leistungsfähigen Journalismus beschädigt, kennen wir. Fußnötchen: Österreichs aktuelle Regierung ermöglicht gerade den Boulevardblättern Höchstbetrage an Presseförderung.
Ein Blick in Nischen: Ich hab mich kürzlich umgesehen, ob denn a) regionale Kulturreferenten etwas zur derzeitigen Krisensituation zu sagen haben. Sie schweigen ebenso wie die Kräfte regionaler Kulturinitiativen. (Siehe dazu das Post Scriptum am Ende dieses Beitrags!)
Nun gibt es eine n weltweiten „Call To Defend Democracy“, so begründet: „The COVID-19 pandemic threatens more than the lives and the livelihoods of people throughout the world. It is also a political crisis that threatens the future of liberal democracy.“
Klar, die Pandemie hat diese Krise der Demokratie nicht ausgelöst, sondern bloß den Blick darauf scharfgestellt. Ein entsprechender Report aus dem Jahr 2019 liefert sechs globale Schlüssel-Herausforderungen bezüglich Demokratie:
- the crisis of representation of political parties and the rise of populism;
- patterns and conditions of democratic backsliding;
- the empowerment of civil society in a shrinking civic space;
- managing electoral processes in challenging environments;
- corruption and the role of money in politics; and
- the impact of information communications technologies on democracy.
The report also provides an in-depth analysis of the state of democracy in the different regions of the world: Africa and the Middle East, the Americas, Asia and the Pacific and Europe.
Daher gibt es hier (als PDF-Datei) „A Call to Defend Democracy“ auf der Website des International Institute for Democracy and Electoral Assistance (International IDEA).
— [Kulturpolitische Beiträge] —
Post Scriptum
- Die neue Bourgeoisie (Zusammenhänge)
- Die Kulturreferate der Städte schweigen
- Regionale Kulturiniativen schweigen
- Ich konnte keine einzige Stimme Kunstschaffender der Region entdecken, die ein relevantes Statement zur kulturpolitischen Lage abgegeben hätte
- International IDEA is an official United Nations Observer!