Politik ist nicht das, was politisches Personal tut. Politik ergibt sich aus dem Wechselspiel zwischen Funktionärswesen (Staatskunst) und dem Gemeinwesen. Im Zusammenwirken von Staat, Markt und Zivilgesellschaft erleben wir ganz unterschiedliche Gemengelagen jener Kräfte, mit denen Interessenlagen bearbeitet werden.
Wir von der Wissens- und Kulturarbeit haben darin das Feuilleton als eines von mehreren Genres an der Hand.
Es ist die Drehscheibe für Beiträge zu den öffentlichen Diskursen. Das ist bewußt im Plural formuliert, denn „Die Öffentlichkeit“ gibt es ebensowenig wie „Die Gesellschaft“. Hier agieren ganz unterschiedlichen Gruppen in verschieden qualifizierten Teilöffentlichkeiten.
Wie stehen vor einer Europawahl und aufgrund der Vorfälle vom Mai 2019 (die Ibiza-Sache) geht Österreich auf nationale Neuwahlen zu. Gute Gründe, ein Feuilleton einzurichten, das Rezensionen der laufenden Kampagnen anbietet.
Ich lege es als ein kulturpolitisches Feuilleton an, das mit den politischen auch soziokulturelle Aspekte beleuchtet, denn der Rechtsruck Europas hat seit 2008/2009 den Kulturbetrieb merklich verändert, was 2014/2015 einen bemerkenswerten Quantensprung gemacht hat.
Martin Krusche, Autor