Das Aprilfestival liegt hinter uns und mit „Die Quest III“ sind wir gut beschäftigt, Kunstpraxis und Kunstdiskurs Richtung Jahresende 2018 zu bewegen. Knapp davor werden wir das heurige Kunstsymposion realisieren, wobei Maler Nikolaus Pessler eine weitere Rolle spielen wird und außerdem „Mythos Puch“ seine fünfte Ausgabe erfährt.
Da und dort wird immer noch gerätselt, wie all das inhaltlich zusammengeht. Auch wenn wir zwischenzeitlich intensiv mit Joseph Beuys befaßt sind, geht es hier dennoch nicht um den „erweiterten Kunstbegriff“. Der ist a) Geschichte und b) ohnehin viel zu verlockend, um ihn durch schlampige Anwendung, also durch heftiges Beuyseln, so einzusetzen, daß allerhand weichgespülte Ansichten herausträufeln.
Wir wollen aber präziser vorgehen und dafür bietet uns Beuys keinen Trost, weil seine einstige Gegenwart sich mit unserer heutige kaum vergleichen läßt. Also lassen wir Beuys seinen historischen Rang und kümmern uns darum, was auf der Höhe der Zeit zu klären wäre.
Dazu gehört im Blick zurück einige Klarheit, daß symbolisches Denken, Muße und die Befassung mit Kunst früher da und wichtig waren, als das Christentum, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und die Gewerkschaft. Kurz, wir müssen erneut klären, in welchen Traditionen wir uns wohl fühlen.
Ja, sie merken schon, ich tendiere zu ironischen Momenten. Aber damit ist eine sehr ernste Angelegenheit berührt. Im Ausleuchten unserer Kulturgeschichte werden erstaunliche Spuren und Kontraste sichtbar. So erscheint zunehmend deutlich, wie markant manche Verbindungen zwischen Volkskultur, Popkultur und Gegenwartskunst sind.
Deshalb habe ich gute Gründe, mich bei den alten Meistern in ihren Schuppen und Garagen herumzutreiben, demnächst aber auch wieder in den Ateliers von Kunstschaffenden.
Und zwischendurch traf ich mich erneut mit Rene Wachtel, der sich um die Produktion und den Vertrieb untypischer Modellautos kümmert. Wachtel ist Sammler wie ich, und hat, wie ich, keine interessante Theorie zur Hand, die des Menschen Anfälligkeit für Sammelleidenschaft halbwegs überzeugend erklärt.
Nein, danke, die populärsten Thesen kenne ich schon. Sie schwächeln alle. Wenn ich mich also nun in der Sachrauber- und Sammler-Szene bewege, einer Volkskultur in der technischen Welt nachgehe, dann aber wieder in die Bereiche der Gegenwartskunst falle, kommen Motive und Erzählungen durcheinander, die nicht zusammengehörig wirken.
Und dennoch werden mir die Schnittstellen immer deutlicher, was sich in der nahen Zukunft auch in kulturellen und künstlerischen Projekten zeigen wird. Mit Wachtel bin ich übrigens der Railway Media Group verbunden, von der hier schon die Rede war; siehe: „Die Postbotin mit dem Erzberg“. Wir bereiten eine Monographie über den Steyr-Puch Haflinger vor, die 2019 zum 60 Jahr-Jubiläum dieses Klassikers verfügbar sein soll.
Davor habe ich für „Mythos Puch V“ das Thema „Der Geist des Transports“ festgelegt und das wird ein veritabler Zwischenschritt. Außerdem Pessler und 100 Jahre Republik Österreich für unser Kunstsymposion. Drei Stationen in der Region. Wir werden also den Rest des Jahres keinen faden Tag haben…
+) Die Quest III (Doku)
+) Unser Haflinger-Projekt
+) Mythos Puch V