Die Gemeinde Hofstätten an der Raab ist aufgrund ihrer Geschichte ein Ort ohne Ortskern. Dafür gibt es nun ein neues Gemeindezentrum, einen Ort der Begegnung, der Kultur und der Verwaltung.
Im frisch ausgestatteten Veranstaltungszentrum darf ich mit Mythos Puch IV den Auftakt von Ausstellungen gestalten. Das hat eine bemerkenswerte Vorgeschichte, denn hier war einst die Obstbaufachschule Wetzawinkel untergebracht und künstlerische Projekte waren da ebenso zuhause.
Für Mythos Puch arbeite ich gerade an Archivmaterial, welches ich zum Teil von altgedienten Puchianern erhalten hab, von Männern aus dem vormaligen Puchwerk. Dazu gehört zum Beispiel eine Ausgabe der Autorevue aus dem Jahr 1981, als der Zweiradbereich noch in Graz bestanden hat.
Wer weiß heute vom AM 2, der als eine Kooperation mit BMW angelegt war? Man hoffte, 1984 in Serie gehen zu können, um ein österreichisches Auto zu haben. Statt dessen wurde es dann der Puch G in der Kooperation mit Daimler, ein Nutzfahrzeug, von dem man damals wohl noch nicht geahnt hat, wie sehr es auch als ziviles Fahrzeug auf dem Markt einschlagen werde.
Das sind kuriose Details, da wir heuer das 60 Jahr-Jubiläum des Puch-Schammerls feiern. Der Fünfhunderter steht für den Beginn der Volksmotorisierung Österreichs mit Automobilen. Dazu hat Sigi Spreitzenhofer von der Oldtimerrunde Wetzawinkel bei der Eröffnung des Gemeindezentrums sein Pucherl quasi als Vorboten gezeigt: [link]
Hofstätten war ursprünglich eine rein agrarische Gemeinde, was bedeutet, die Menschen mußten hier hart arbeiten um ein bescheidenes Leben führen zu können. Es waren dann sehr wesentlich steirische Industrie-Jobs, durch die bessere Einkommen möglich wurden. In der Folge entstand ein Bedarf an mehr Gütern und Dienstleistungen, mit entsprechender Kaufkraft unterfüttert.
So konnte sich die Region mit dem Lebensstandard entfalten, den wir heute genießen dürfen. Nun verändert sich die Wirtschaft grundlegend, was sehr viel mit neuen Technologien zu tun hat. Dabei spielt Mobilität eine zentrale Rolle; wie schon die letzten 200 Jahre. Das soll in der kommenden Ausstellung ein wenig anschaulich gemacht werden. Eröffnung am 11. November 2017: [link]