Das Projekt Fiat lux wurzelt im Jahr 2015 und hat dabei eine Basis in der laufenden Erzählung Mythos Puch. Das war damals von einer Widmung begleitet: Mit einer Verbeugung vor Paul Jaray, Richard Buckminster Fuller, Dante Giacosa & Giuseppe Alberti sowie Hans & Erich Ledwinka; siehe: [link] Diese Referenz betont die Zweite Industrielle Revolution.
Dem fundamentalen Umbruch (Automatisierung) folgte innerhalb unserer Lebensspanne die Digitale als die Dritte Industrielle Revolution. Darauf bezieht sich „Fiat lux / Das geschwätzige Automobil“ als ein EDV-gestütztes System, das in der Begegnung mit Menschen — dank der Arbeit von Ewald Ulrich und seinem Team — Ansätze eines autonomen Verhaltens zeigte.
Das ist ein Hinweis auf die Vierte Industrielle Revolution, in der wir schon leben. Dabei müssen wir zur Kenntnis nehmen, daß selbstlernende Systeme inzwischen vielfach Kompetenzen und Fertigkeiten zeigen, die wir bisher nur Menschen zugetraut hätten.
Europa kennt verschiedene Reaktionen auf radikale technische Neuerungen, die das Leben der Menschen umnfassend verändern. Sehr markant der 1844er Weberaufstand in Schlesien: [link] Maschinenstürmerei ist eine der plausiblen, aber völlig aussichtslosen Antworten auf technische Innovation.
Nun realisiert Fokus Freiberg die Session „dying robots“, inszeniert also das Sterben von Robotern. Das betrifft auch Fiat lux. Am 2. November 2017 heißt es unter anderem: „Todesart: Meuchelmord. Zeitpunkt des Todes: 19:15“
Das Hochspannungs-Kabelmesser, mit dem da gemeuchelt werden soll, habe ich schon gesehen. Mehr Griff als Klinge und eine üppige Isolierung. Die ganze Session wird übrigens via Livestream ins Internet übertragen; siehe: [link]
P.S.:
Wir werden uns zunehmend der Frage stellen müssen, ob unser Begriff von Leben haltbar bleibt, denn es kann nur sterben, was lebt. Genau das, zu leben, wird vorerst den Maschinen nicht zugeschrieben.
— [Fiat Lux III] [Mythos Puch IV] –