Auch Kunst Ost ist ein Kulturkomplex, welcher aus dem Langzeitprojekt „The Long Distance Howl“ hervorging. Daß sich Kunst Ost zu einer regionalen Marke entwickeln würde, konnte ich nicht vorhersehen. Formaler Träger dieser Entwicklungen ist der Kultur.at: Verein für Medienkultur.
Das begann alles 2003 und war 2004 auch im Web entsprechend gebündelt. In jener Zusammenfassung verschiedener Teile, die sich zu einer größeren Erzählung verdichten ließen, wurde die Transit Zone ein wesentlicher Angelpunkt. Hier einige Postkarten aus dieser Transit Zone: [link]
Einzelne Abschnitte wie „Ich hab Jane Doe geklaut!“ [link] wiesen schon anfangs darauf hin, daß es hier um eine kollektive Kulturarbeit geht.
Das führte beispielsweise zur russischen Aktionisten-Formation Dreli Kuda Popalo mit „My Lips – Prunes“ (18 Poems) worauf Mischa Lucyshin mit „7 Nachahmungen“ reagierte: [link] Eine Serie anderer Kombinationen folgte.
Dieser gesamte Prozeß hatte 2003 zwei wesentliche Ausgangspunkte, welche ihrerseits Beispiele kollektiver Praxis waren:
+) Die verschwundene Galerie [link]
+) Die Verschwörung der Poeten [link]
Zu jener Entwicklung gehörte 2003 auch ein Teilprojekt im Stadtzentrum von Gleisdorf: „Interface“ [link] Dabei spielte Netzkultur eine zentrale Rolle, denn es „verbindet einen konkreten, realen, physischen Ort im ‚alten Zentrum’ der Stadt Gleisdorf mit Medien-Orten, also vor allem dem Internet. Aber von dort aus führt es an andere ‚reale Orte’ (in real life) zurück.“ [Quelle]
Ereignis-Orte mitten in der Stadt, aber auch draußen, an den Rändern, in den Zonen, die meist nur von Arbeitskräften betreten werden, wenn es einen Job zu erledigen gibt. Darauf verwies bereits der erste Eintrag der Transit Zone hin: [link]
Im Mission Statement von 2004 hieß es: „Ich bin von der Flüchtigkeit der Information angezogen. Von der Schönheit verblassender Formen und Schriften, von Zeichen, die nicht an Ewigkeiten adressiert sind. Das ist ein zentrales Motiv in diesem Projekt…“ [Quelle]
So kam es schließlich zur ersten Landkarte meiner Bedeutungen, die ein bestimmtes Terrain skizzierte. Ich bin von Gleisdorf ausgegangen und hab Wegstrecken markiert, die mir zu Bühnen wurden, wo ich Dinge herbeiführen wollte, die nicht vom Alltagsleben abgekoppelt sind, wie übliche Theaterbühnen.
„The Long Distance Howl“ sollte sich über einen längeren Zeitraum entfalten und konkret auf das Leben der Menschen einwirken. Zwanzig Jahre sollten angemessen sein. Es sollte zu einer Wechselwirkung zwischen realem Leben und konzeptuellen Kunstprojekten kommen. Hier die Karte der ersten Jahre: [link]
Dazu das passende Streckenfoto von 2004, aufgenommen von Graphic Novelist Jörg Vogeltanz: [link] Das alles mündete 2004 in ein größeres Teilprojekt, den „Cybertrail“ [link] Diesen Projekttitel übernahm dann Sahra G. Foetschl im Jahr 2015 für das rückblickend gehaltene Feature „Lost in Cybertrails“ [link]
— [Wegmarke 2017] —