Das jüngste Arbeitsgespräch mit Bürgermeister Werner Höfler war ein Stück Konsens-Überprüfung. Wir sind uns für Hofstätten an der Raab einig, daß wir mit dem Thema „Vom Pferd zum Sattelschlepper“ [link] in eine Kooperation gehen.
Das ist eine Zusammenarbeit, die nicht für sich steht. Höflers Amtskollege Peter Moser (Ludersdorf-Wilfersdorf) hat mit Unternehmer Ewald Ulrich derzeit die Verantwortung für die Umsetzung eines LEADER-Projektes übernommen: „Volkskultur 4.0: Eine Positionsbestimmung“ [link]
Das sind zwar budgetär sehr knapp bemessene Projekte, aber in der Kombination von Ehrenamt und Hauptamt, also von unbezahlter und bezahlter Arbeit, lassen sich von engagierten Leuten selbst bei schwierigen Budgetlagen anspruchsvolle Vorhaben realisieren.
Höfler hat sich in letzter Zeit sehr zügig mit solchen Modi der regionalen Wissens- und Kulturarbeit vertraut gemacht. Die ursprünglich agrarische Gemeinde mit ihren jungen Verbindungen zur Industrie mußte eben erst einen schmerzlichen Verlust hinnehmen.
Die Obstbaufachschule Wetzawinkel, einst Bildungszentrum, aber auch Ort der Kunstvermittlung, war von der zuständigen Behörde geschlossen worden. Das Anwesen blieb, die Inhalte entfielen, eine Neuorientierung war erst einmal kommunalen Zwecken gewidmet. Im Vorjahr fanden schon einige Gespräche für nächste Schritte in der regionalen Kulturarbeit statt: [link]
Nun erschließt sich also die Gemeinde neue kulturelle Optionen prozeßhaft. Das hat seine kuriosen Momente. So etwa, als letzten Herbst eine Station von „Mythos Puch“ in Hofstätten umgesetzt wurde. (In Zusammenarbeit mit dem Albersdorfer Bürgermeister Robert Schmierdorfer.) Dabei war im Publikum ein ungewöhnlicher Gast zu entdecken.
Wissenschafter Hermann Maurer von der TU Graz, auf dem Foto von dieser Veranstaltung im Gespräch mit Wissenschafter Matthias Marschik, suchte hier den Kontakt zum Kuratorium für triviale Mythen. Daraus entstand inzwischen das Projekt „Mensch und Maschine“: [link]
Das läßt ahnen, worum es aktuell geht. Einerseits Kooperation innerhalb der Kleinregion Gleisdorf, dabei speziell ein gemeinsames Erfahrungsammeln, wie sich Dörfer darauf einstellen können, im Kulturbereich prozeßhaft vorzugehen. Andrerseits ein wachsendes Netzwerk, das auch von Artbeitskontakten ins Landeszentrum handelt, denn manche Einrichtungen gibt es eben nur dort.
Dazu kommt, daß man uns in all dem über die Schulter schauen kann. Wir arbeiten zum Teil mit öffentlichen Geldern, erhalten also in unserem kulturellen Engagement abschnittweise staatliche Verstärkung. Da ist es naheliegend, daß öffentlich eingesehen werden kann, worauf sich solche Kofinanzierungen stützen. Siehe dazu: „Warum Einblick in unsere Konzeptpapiere?“ [link]
— [Dorf 4.0] —