Bei der jüngsten Konferenz in der Kanzley (Fokus Freiberg) ergab sich ein interessanter Schnittpunkt. „Beziehungen von Grund auf verstehen wollen, nicht nur im offensichtlichen Kontext sondern auch in einer Art Meta-Ebene.“ Das ist eine sehr anspruchsvolle Intention, mit der Photograph Gernot Muhr an Dinge herangeht.
Wir haben seit vielen Jahren immer wieder miteinander zu tun, auch wenn wir dabei ganz unterschiedliche Wege gehen. Muhr hat sich den Neuen Medien nie verschlossen, so einstmals der gängige Begriff für digital codierte Medienformen. Doch er mied den Übergang in die „Nichtexistenz des Binären“.
In der Auseinandersetzung mit ihm werden einige Begriffe speziell betont: „Das Sein“, „Die Natur“, „Kategorien des Seins“… Im Rückblick sagt Muhr: „Es ist viel passiert seit unserer letzten Zusammenarbeit vor, was?, 20 Jahren? Es war ja irgenwann so drittes Quartal der 1990er.“
Richtig! Im Archiv ist noch so manches Fragment erhalten. Da hieß es zum Beispiel 1996 über „Gernots Archiv“ unter anderem: „Es ist Evidenz einer intimen Geschichte. Evidenz seiner selbst, der er gewesen ist: Gernot, welcher schauend durchs Leben geht, welcher Augenblicke dieses Schauens festhält und archiviert. Es müssen tausende Filmstreifen sein.“ Die Quelle: [link]
Da stand ferner: „Ungezählte Bilder, auf einem Zeitpfeil geordnet, auf einer Linie, die Gernots Biographie durchzieht. Als ich von seinem Archiv erfuhr, beiläufig, im Gespräch über ganz andere Dinge, entstand der Wunsch, ihn zu bewegen, die Verschlossenheit seines Depots, des Archives, aufzureißen.“
Nun sehen wir uns gerade nach nächsten Schnittpunkten um.