Ich habe ein Faible für das Prozeßhafte, denn es steht im massiven Kontrast zu meinen stillen Stunden am Schreibtisch. Prozeßhaftes, wo es in jene kollektive Wissens- und Kulturarbeit übergeht, die mir durch den genannten Kontrast laufend neue Sichtweisen einbringen.
Dabei bin ich immer noch mit einem Stück Retrospektive befaßt, um den Blick in die Zukunft scharfstellen zu können.
Im Blick auf das Zeitfenster 1814-1914-2014 sind permanente Veränderung und zunehmendes Tempo für viele unserer Lebensbereiche kennzeichnend. Zentrales Kräftespiel ist die permanente technische Revolution, in welcher wir seit 200 Jahren leben.
Die technologiegestützte Zunahme an Geschwindigkeit war schon auf dem Weg in den Großen Krieg ein Motiv, das in den wesentlichen Erzählungen markant auftaucht.
Die Abschnitte, auf die ich mich hier beziehe, sind der Wiener Kongreß (1814), der Ersten Weltkrieg (1914) und die achte Europawahl (2014), bei der das Europäische Parlament erstmals direkt gewählt wurde.
Selbstverständlich war 2014 auch ein Rückblick auf die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zu absolvieren. Wir hatte das 2013er Kunstsymposion der Vorbereitung jenes Jahres gewidmet und uns mit Kunstschaffenden aus Österreich, Bosnien und Serbien an einen Tisch gesetzt: [link]
Daraus ging dann das 2014er Projekt hervor: [link] Heuer ist es ähnlich. Ein Schritt leitet den Folgeschritt ein. Aus „Koexistenz in Konvergenz“ (2016) [link] ergibt sich für 2017 „Koexistenz“.
Wir haben schon geklärt, daß uns die künstlerische Linie des Geschehens im Herbst zu einer Kooperation mit Niki Passath bringen wird. Seine aktuelle Arbeit wird dabei einen Angelpunkt ergeben: [link]
Dazu werde ich mit Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov (GISAlab) und Unternehmer Ewald Ulrich (Fokus Freiberg) ein passendes Programm erarbeiten.
Ich kann allerdings nicht darauf verzichten, auf dem Weg zum 2017er Kunstsymposion auch andere Felder intensiv einzubeziehen; von der Volkskultur bis zur Mobilitätsgeschichte. Hier, in dieser Themenleiste „Der 2017er“, blättere ich auf, welche Teilthemen wir dabei betonen und welche Menschen ihre Sachkenntnis einbringen.
— [Der 2017er: Voriger Text | Nächster Text] [Dorf 4.0] —