Ich halte fest, wir sind uns einig. Bürgermeister Peter Moser (Ludersdorf-Wilfersdorf) geht mit uns in der Praxis diesen Weg. Kulturpolitik ist nicht dazu da, dem Marketingbereich zusätzliche Budgets zu verschaffen.
Kultur- und Wissensarbeit ist sich der eigentliche Zweck und kein Mittel, um Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.
Genau das hat heuer auch die formelle Kooperation mit dem Albersdorfer Bürgermeister Robert Schmierdorfer belegt. Wir sind uns überdies einig, daß ein Zusammenwirken von Kunst, Wirtchaft und Wissenschaft weiter entwickelt werden soll. Moser meint übrigens, es sei ihm lieber, etwas entwickle sich gut, statt große Gesten zu setzen.
Aber, klar, Publikum zu erreichen bleibt ein wesentlicher Gegenstand solcher Vorhaben. Daß wir mit der Summe unserer Aktivitäten laufend Publik gewinnen, steht außer Diskussion. Gewichtiger ist freilich, was an Kontinuität in der Kulturarbeit geschafft wird und was beiträgt, ein geistiges Klima zu erzeugen, in dem ein Gemeinwesen seine Zukunftsfähigkeit überprüfen kann.
Da wäre etwa zu fragen, welche aktuellen Themen in der laufenden Arbeit vorkommen. Und wie reagiert die Politik, wie die Verwaltung darauf?
Jüngst kam der Vorstand der kombinierten Leader-Regionen Almenland und Energieregion zusammen. Da wurde auf jeden Fall bemerkt, daß sich kleine Gemeinden mit interessanten Projekten und Themen hervortun.
Es ist derzeit unter anderem ein neuer Anlauf, die Region als kulturell relevantes Gebiet herauszustellen. Damit waren wir schon einmal etliche Schritte weiter. Das ist seit 2015 leider eher verspielt worden.
So sucht man die Stichworte Kunst und Kultur in der Presseaussendung „LEADER 14-20: Almenland-Energieregion: 27 Projekte und 1,5 Millionen Projektvolumen: ein guter Start“ vergebens.
Das ergibt immerhin eine Anregung, über die Zusammenhänge von Kunst und Kulinarik neu nachzudenken, denn die Kultur als Magd der Wirtschaft, so war das sicher nicht gedacht. So steht das auch nicht in den Schriften der Europäischen Union, deren Budgets die regionalen Entwicklungen verstärken sollen.
Aber haben Kunst- und Kulturschaffende der Region diese Entwicklung in irgendeiner Form beeinsprucht? Es gibt darauf keine Hinweise.
Zur Erinnerung, Ende 2014 gab es in Gleisdorf noch eine Leader Kulturkonferenz: [link] Es war, soweit bekannt, die letzte der Steiermark. Im Frühjahr davor hatte in der Region schon eine einschlägige Kulturkonferenz stattgefunden: [link]
Nicht zu vergessen, daß die überhaupt erste Leader-Kulturkonferenz der Steiermark auch hier über die Bühne ging: [link]
Wie konnte solche Kontinuität verebben? Das ist freilich kein so rasend interessantes Thema, um daran Arbeitskraft zu binden. Die nächste Variante, der Provinz kulturell das Provinzielle zu nehmen, ist schon geraume Zeit in Arbeit. Sie finden diesen Prozeß unter dem Titel „Dorf 4.0“ überschaubar gemacht: [link]
Die bisherige Entwicklung dieses komplexen kulturellen Prozesses ist hier nachzulesen: [link] Die Vorbereitungen für das Arbeitsjahr 2017 laufen schon…