Während einer Klausur von exponierten Kräften der LEADER-Region war Gelegenheit, wichtige formale Schritte für ein neues LEADER Kulturprojekt zu setzen. Unternehmer Ewald Ulrich (Fokus Freiberg) und Bürgermeister Peter Moser (Ludersdorf Wilfersdorf) gingen mit Nicole Schuster (Energieregion) die Unterlagen für „Volkskultur 4.0: Eine Positionsbestimmung“ durch.
In einer Zeit, wo rechtspopulistische Kreise solche Themen (Volkskultur, Heimat, Nation, Identität) völlig beliebig besetzen, meist nur die Begriffe ohne alle Inhalte einsetzen, ist regionale Wissens- und Kulturarbeit gefordert, diese Schlagworte auf ihre Inhalte zu überprüfen.
Das beginnt in einzelnen Schritten, um sich mit anderen Projekten zu verknüpfen. Dabei wird im gegebenen Fall eine Zusammenarbeit von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft realisiert. Außerdem ist dieses Vorhaben in eine gemeinsame Anstrengung von drei Dörfern verwoben.
Die Promotoren des Projektes legen allerdings Wert darauf, hier keine Subventionsgießkanne für Kulturleute zu installieren, wie das in der Steiermark immer noch sehr populär ist. Da wird nun nach dem Bottom up-Prinzip verfahren, also von einer zivilgesellschaftlichen Basis aus.
Zur Erinnerung, es gab bei Kunst Ost vormals das Motto „Vom Subventionsempfänger zum Kooperationspartner“. Diese Art Rollenwechsel braucht neue Orientierungen auf allen Seiten der Beteiligten.
Die Tendenz zu mehr Eigenverantwortung muß von Bürgerinnen und Bürgern eingelöst, muß aber auch von Funktionstragenden der Kommunen und der Region angenommen werden.
Das Bottom up-Prinzip ist eine Grundbedingung des EU-Programmes LEADER. Das bedeutet primär, es mögen von der Zivilgesellschaft neue Schritte ausgehen, die von Politik und Verwaltung abgeholt, begleitet, verstärkt werden.
+) Siehe weitere Details unter „Dorf 4.0“: [link]