Lassen Sie mich davon ausgehen, daß ein Handwerker, in dessen Werkstatt eine Disco-Kugel hängt, schon herausgefunden hat, worum es in seinem Leben geht. Manfred Gutmann habe ich seinerzeit zuerst einmal mit der Stromgitarre in Händen gesehen, später erst mit der Flex.
Man könnte knapp zusammenfassen: Eine milde Seele mit energischem Zugriff. In jüngerer Vergangenheit hat er sich mit zwei Fragen näher befaßt:
1) Was ist kochbar?
2) Was ist reparierbar?
Das verweist auf sinnliche Neigungen (Küche), auch auf einen bedächtigen Umgang mit Dingen (Werkstatt). Solche Zugänge haben dann bei ihm sehr greifbare Konsequenzen. Aus der Frage nach dem Reparierbaren wurde etwa die „Reparier-Bar“, an die man kommt, falls man die Hilfe versierter Leute braucht, um etwas zu reparieren, das man nicht gleich per Neukauf ersetzen will.
Das inkludiert übrigens auch, eventuell an der selbstgewählten Aufgabe zu scheitern. Selbst wenn es einem nicht gelingt, seinen lädierten Gebrauchsgegenstand wieder nutzbar zu machen, war da doch ein praktisches Lernen, ein Be-Greifen, denn die „Reparier-Bar“ ist keine Reparaturwerkstatt.
Es ist ein jeweils wechselnder Ort der temporärer Zusammenkunft, an den man sich im Selbermachen üben kann. Dabei hat man Begleitung durch erfahrene Leute. Siehe: „In der Reparier-Bar“ [link]
Manfred Gutmann wird heuer bei Mythos Puch III [link] mit einem kuriosen Beitrag zeigen, was man aus den Dingen machen kann, wenn Phantasie und Handfertigkeit zusammenkommen.
— [Manfred Gutmann] —