Es gibt für mich viele gute Gründe, die solistischen Momente als Künstler um die Möglichkeiten kollektiver Praxis zu erweitern. Das Langzeitprojekt „The Long Distance Howl“ bezieht überdies einen ganz konkreten Lebensraum in solche Ereignisse ein.
Damit meine ich, in dieser Region ereignet sich ein künstlerisches „Stück“, welches in das reale Leben der Menschen verzahnt ist. Man könnte es bis zu einem gewissen Grad ein „Stegreifspiel“ nennen, denn die beteiligten Menschen bekommen keine Scripts vorgelegt, sondern bewegen sich innerhalb von konzeptionellen Rahmen, in denen sie ihre ganz eigenen Vorstellungen realisieren.
Opt in/opt out, je nach Laune und Befindlichkeit. Ich hab allerdings inzwischen die Trittbretter abgeschraubt, denn diese Verlockung ist vielen einfach zu groß; Trittbrettfahrerei scheint ein ebenso genuines wie legitimes Phänomen unseres Kulturbetriebs zu sein, gerade so, wie es auch andere Modi sind. Da haben wir eben Wahlmöglichkeiten.
Ich nehme das zur Kenntnis und stelle es hier ab. Es sind andere Varianten der regionalen Wissens- und Kulturarbeit reizvoll geworden, wollen erprobt werden. Das interessiert mich auch im Kontext von „Leader Transnational“, wo wir in die Lage kommen sollten, internationale Programme zu nutzen, um die regionale Arbeit zu verstärken.
Das bedarf freilich einer seriösen Bearbeitung, in deren Kernberich eine simple Voraussetzung unabdingbar ist. Förderer und Forderer müssen in einem Fließlgleichgewicht verbleiben. Ensteht ein zu anhaltendes Gefälle, geht das Projekt den Bach runter.
Medienkompetenz nützt bei solcher Arbeit. Ich hab im 1er-Text [link] skizziert, wie ein Buch („Der kurze Sommer des Automobils“) zum Anlaß und Ausgangspunkt für eine Website wurde, die das Druckwerk nun in einen Kommunikationsraum erweitert, in welchem sich das Handlungsfeld verbreitert und andere Personen in einen wachsenden Prozeß hereinholt.
Das ist eine Ebene von Teleworking und von Netzkultur: [link] Diesen Bereich runde ich in der Kooperation mit dem Publizisten Helmut Römer ab, der eine Reihe übriger Medienkompetenzen einbringt; siehe dazu den Beitrag vom 22. Juni: [link]
Die Genres, denen wir uns dabei widmen, sind hauptächlich Alltagskultur, triviale Mythen und Gegenwartskunst. Dabei dreht sich manches auch um Sozial- wie Mobilitätsgeschichte. Für diese Arbeit sind nun Kooperationspartner an verschiedenen Orten gewonnen worden.
— [Dorf 4.0] [Leader Transnational] —