Hofstätten im Aufbruch

Bürgermeister Werner Höfler hat nun einige Jahre der ständigen Unruhe erlebt. Dazu gehören die Gemeindefusionen, wie sie das Land vorgeschrieben hatte, bei denen die „Kleinregion Gleisdorf“ in vertrauten Abläufen erschüttert wurde.

Bürgermeister Werner Höfler

Bürgermeister Werner Höfler

Dazu gehört vor allem auch, daß die traditionsreiche Obstbaufachschule Wetzawinkel ihren Betrieb einstellen mußte und die steirische Bildungspolitik nicht ermöglichte, was man in der Gemeinde Hofstätten an der Raab gehofft hatte; daß eine Ausbildungsstätte für Mechatroniker eingerichtet werde.

Nun hat die Kommune eine in dieser Region ungewöhnliche Aufgabe, die zu einem sehr spannenden Prozeß führte. Das stattliche Anwesen der vormaligen Obstbaufachschule wurde gekauft und wird zu einem kommunalen Zentrum entwickelt.

Somit erhält das aus mehreren Katastralgemeinden bestehende Hofstätten erstmals ein Ortszentrum; allerdings nicht auf die gewohnte „alte Art“, wo sich alles um Dorfplatz und Brunnen geschart hat.

Das heißt, hier tut sich eine erhebliche soziokulturelle Herausforderung auf, die zügig bewältigt werden muß, damit die Kosten beherrschbar bleiben und die Ergebnisse befestigt werden können.

Man könnte auch sagen, die Gemeinde erfindet sich in einem wesentlichen Teil neu. Dazu gehört unter anderem, daß Höfler mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern die kulturellen Optionen des Ortes überdenkt; erste Schritte auf frisches Terrain wurden da schon gesetzt.

Wir sehen eine Gemeinde, die aus der agrarischen Welt hervorging, über einige heute ansässige Betriebe mit der Industrie verknüpft ist, und über die jüngeren Generationen Ansprüche des urbanen Lebens kennt. Darin bildet sich, bei genauer Betrachtung, das ganze vorige Jahrhundert ab.

Die stattliche Baustelle soll der Gemeinde ein neues Zentrum geben

Die stattliche Baustelle soll der Gemeinde ein neues Zentrum geben

In eben dieser Betrachtung hat sich Höfler mit zwei Amtskollegen aus anderen Dörfern verständigt. Peter Moser (Ludersdorf-Wilfersdorf) und Robert Schmierdorfer (Albersdorf-Prebuch) sind seine Gegenüber im Kulturprojekt „Dorf 4.0“, durch das eine zeitgemäße Version regionaler Kulturpolitik erprobt werden soll.

Auf diesem Weg wird aktuell auch ein Projekt im Rahmen von „Leader Transnational“ debattiert. Die Grundidee beruht auf der Überzeugung, daß wir alle längst in eine Vierten Industriellen Revolution leben, von der die Gesellschaft gerade radikal verändert wird. Das handelt von Fragestellungen und Anforderungen, die nur mehr mit verteilten Rollen und in Kooperation bewältigt werden können.

— [Dorf 4.0] [Leader Transnational] —

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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