Schritt für Schritt. Das ist der zentrale Modus, in dem sich die Bürgermeister von drei kleinen oststeirischen Gemeinden auf ein gemeinsamens Kulturprojekt eingelassen haben, mit dem kulturpolitisch Neuland betreten wird.
Das meint Kulturpolitik ohne kulturpolitischen Referenten und über Gemeindegrenzen hinweg. Temenwahl, Planung, Zusammenarbeit. Das meint außerdem einen Bereich von regionaler Wissens- und Kulturarbeit, welcher nicht dem Tourismus oder Ortsmarketing untergeordnet ist, sondern sich einer großen Themenstellung widmet, die gesamt Europa betrifft.
Werner Höfler (Hofstätten an der Raab), Peter Moser (Ludersorf-Wilfersdorf) und Robert Schmierdorfer (Albersdorf-Prebuch) stehen für Gemeinden von völlig unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsschwerpunkten. Sie haben auch aus der Vorgeschichte sehr verschiedene Erfahrungen gesammelt, worin mit Kunst Ost und Kultur.at kooperiert werden kann.
Bei einem aktuellen Arbeitstreffen im Gemeindeamt von Ludersdorf fand ein Konsens-Check der nächsten Schritte statt, in dem Leader-Managerin Iris Absenger-Helmli die aktuelle Position der Energieregion Weiz-Gleisdorf darlegte.
Dieses Bezugsfeld hat sich in den letzten Jahren gravierend verändert, was von zwei wesentlichen Kräftespielen bestimmt war.
Das eine kam aus der amerikanischen Finanz- und Immobilienkrise, welche um die Welt ging und sich Ende 2010 mit unseren hausgemachten Problemen vermengte. Das andere kam aus dem Ringen rund um die jüngsten Gemeindefusionen, bei dem es viel Kleinholz gegeben hat.
Zu diesem prächtigen Blütenstrauß von Belastungen erlebt die Steiermark gerade ihr zweites, äußerst karges Doppelbudget, was nur einen der Ressourceneinbrüche ergab, dank derer hinter weitgehend verschlossenen Türen erhebliche Verteilungskämpfe entbrannt sind.
In diesen Umbrüchen verzichteten nun drei Bürgermeister im Kulturbereich auf ein Wettrennen um Standortvorteile. Sie setzen auf Kommunikation und Kooperation mit einem Rudel von Kulturschaffenden.
Dabei wird mit verteilten Aufgaben und Themen eine große Themenstellung in Angriff genommen. Wir befinden uns längst in einer Vierten Industriellen Revolution, die derzeit unsere Arbeitswelten radikal wandelt. Es ist zu erwarten, daß dabei in maximal 30 Jahren unsere Gesellschaft völlig verändert sein wird.
Doch sehen Sie sich um! Welches Kulturreferat widmet sich diesen Fragen, welcher kommunale Fachausschuß? Wo taucht in öffentlichen regionalen Debatten auf, was längst Faktum ist? Das sind Aspekte des Projektes „Dorf 4.0“, mit dem nun neue Verfahrensweisen in einer kontrastreichen Kooperation erschlossen werden sollen.