Markierungen. Etiketten. Wir müssen es hinbekommen, für sehr komplexe Arbeitsvorhaben ein paar leicht betretbare Zugänge zu bilden, zu beschriften. Dahinter geht es dann natürlich nicht gerade flockig zu, sondern da muß konzentriert gearbeitet werden.
Im aktuellen Arbeitsgespräch mit Bürgermeister Peter Moser war ein Konsens-Check fällig, der unsere Übereinstimmung bekräftigt hat. Auf dem Foto sieht man ihn übrigens unter einem Bildnis von Erzherzog Johann. Das ist kein monarchistischer Plüsch.
Der steirische Prinz hatte einst begonnen, das verfügbare technische Wissen seiner Zeit zu sammeln und im Joanneum verfügbar zu machen. Es wird heute gerne vergessen, daß die Steiermark lange ein sehr rückständiges Land war, das erst über erheblichen Kompetenz- und Wissenserwerb aufholen konnte.
In diesem historischen Aufholen folgte dem Joanneum die Technische Universität Graz, die — so gesehen — praktisch auf den Erzherzog zurückgeht. Dort studierte übrigens der Erfinder Nikola Tesla, ein Kind der Militärgrenze zwischen Osmanen und Habsburgern; ein mann, dem wir große Teile der Elektrifizierung unserer Wel verdanken.
Bürgermeister Moser verweist hier auf sein Interesse, Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft in einer Wechselwirkung zu sehen. Ich hab schon beschrieben, daß wir uns dem auf vielleicht kuriose Art widmen wollen.
„Volkskultur 4.0“ ist ein detailliert begründetes Vorhaben, in dem wir herausfinden wollen, welcher Art ein breiteres kulturelles Unternehmen sein mag, das sich im Kielwasser der Massenkultur des 20. Jahrhunderts entfaltet und uns in die Vierte Industrielle Revolution begleitet. Siehe: [link]
Dieses (zugegeben!) ehrgeizige Vorhaben steht nicht bloß für sich. Wir diskutieren die nötigen Schritte in Resonanz mit den Überlegungen von Bürgermeister Robert Schmierdorfer (Albersdorf-Prebuch), der ein anderes Themenpaket vor sich hat, das sich komplementär mit diesem verknüpfen lassen soll; Siehe: [link]
Dabei mag verstanden werden, daß wir in der Kooperation mehrerer kleiner Gemeinden die Idee verfolgen, es könne eine relevante Kulturpolitik geben, die sich a) auf solcher Ebene bewältigen läßt und die b) über einzelne Ortsgrenzen hinausreicht, um in einer Entwicklung kollektiver Wissens- und Kulturarbeit sich großen Themen gewachsen zu finden.
Wir sind uns einig, daß wir belegen möchten: Provinz, das heißt nicht provinziell.
Übrigens! Im Jahr 2001 hatten wir mit unserem Aprilfestival auch eine besondere Station in Ludersdorf, den „Nikola Tesla-Tag“ mit einem Gast, der Teslas Aufzeichnungen Jahrzehnte lang studiert hat: [link]
— [Das KulturGeviert] —