Aprilfestival: Kulturtisch

Die erste Serie der Reihe „Handfertigkeit und Poesie“ wird mit einem „Kulturtisch“ auf Schloß Freiberg abgerundet. Nach einigen Jahren unserer Momente in den „Talking Communities“ mag nicht nur deutlich geworden sein, daß uns die Gespräche über relevante Themen wichtig sind. Dem folgen dann auch Pläne für Vorhaben, die wir umsetzen.

Von links: Kerstin Feirer, Oliver Mally und Peter Taucher

Von links: Kerstin Feirer, Oliver Mally und Peter Taucher

In einem Logbuch-Eintrag vom 23. April 2015, also vor genau einem Jahr, habe ich einen Satz des Ethnologen Dieter Kramer wieder gefunden; ein Autor, den ich sehr schätze: „Es gibt keine neutrale Zone zwischen Seele und Welt.“ [Quelle]

Darüber sollten wir vielleicht ausführlicher reden. Unsere erste Serie der Reihe „Handfertigkeit und Poesie“ habe ich in eine Praxis des Kontrastes geführt. Die Gäste könnten nicht unterschiedlicher sein. Bei der Veranstaltungsübersicht [link] finden Sie zu jeder Position einen weiterführenden Link [Doku]

Nun also noch dieser „Kulturtisch“ als ein Schlußpunkt, der das heurige Aprilfestival markiert. Inzwischen habe ich begonnen, die zweite Serie zu konzipieren. Sie werden sehen, daß sich noch weit tiefere Verbindungen, als man landläufig annehmen möchte, zwischen den verschiedenen Genres offenlegen lassen.

Dieser „Kulturtisch“ hat auch darin eine wesentliche Funktion, einmal mehr Anknüpfungspunkte zu schaffen. Wir kennen bei Kunst Ost keinen Modus, in dem jemand ankommt und meint, „Ich habe da was geschrieben,“ wahlweise „Ich habe da etwas gemalt,“ etc., „das könnten Sie doch…“

Chris Scheuer mit einem vorbeihuschenden Gernot Muhr

Chris Scheuer mit einem vorbeihuschenden Gernot Muhr

Ich könnte, Sie könnten, wir könnten. Pardon! So läuft das hier nicht, daß die Einen zu den Funktionären der Anderen werden, um… ja, was eigentlich?

Eben! Das ist ein Feld kollektiver Kultur- und Wissensarbeit. Was immer hier entsteht, wo ja einiges entsteht, beginnt es mit Gesprächen, mit Verständigung, mit einer Situation, in der selbst Dissens als anregend gilt.

Der andere Modus, in dem man wo auftaucht und vorbringt: „Ich hätte da was“, ist das Geschäft von Agenturen aller Art.

Wir haben hier eine Art Basis-Camp der Selbstermächtigung. Ich kann es in einiger polemischer Verkürzung vielleicht so deutlich machen. Die Frage ist doch nicht, was Du eventuell hättest, sondern was Du auf jeden Fall tun wirst. Daraus ergibt sich, ob wir dabei zusammengreifen sollten.

+) Kulturtisch: Handfertigkeit und Poesie [link]

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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