Diese Überschrift ist von einem Augenzwinkern begleitet. Wie soll ich jemandem deutlich machen, was es mir bedeutet hat, als die Zusage kam, daß ich bei Mythos Puch den Mila Aerolight zeigen darf? Man könnte sagen, tolle Sache, denn niemand bekommt den Mila. Es gibt für uns keinen konventionellen Weg, so eine Leihgabe zu erhalten.
Mit diesen Unikaten demonstriert Magna Steyr der Fachwelt und ihren Kunden, wozu die Company in der Lage ist. Was ein Mila repräsentiert, darf daher in keinem Aspekt halbherzig oder läppisch wirken. Dieses Gewicht kann man auch in Euro ausdrücken.
Der Fahrer des Sondertransports, mit dem der Mila angeliefert wurde, drückte mit eine Schachtel in die Hand. Das seien die Rückspiegel, die noch aufgesteckt werden müßten. Der Konzern würde mir den Verlust dieser Teile mit zwöftausend Euro in Rechnung stellen.
Ich habe es mir und meinen Leuten erspart, daraus einen denkbaren Totalverlust hochzurechnen. Danach ging der sehr entspannte Peter Fichtinger (Pirnath Sondertransport) mit mir alle kleinen Kratzerchen und winzigen Lackfehlerchen durch, die dokumentiert seien, damit der Status des Mila auch für mich evident sei.
Weshalb hab ich ihn also bekommen? Weil einer der alten Meister sich für mich verwendet hat. Er muß in gewissem Sinn für mich und mein Vorhaben gebürgt haben. Er muß den zuständigen Company-Leuten einen Eindruck verschafft haben, warum diese Ausnahme gewährt werden sollte.
Das Besondere an dieser Geschichte ist also nicht so sehr die Sensation, daß ich eine Rarität zeigen durfte. Das ist erfreulich, gefällt dem Publikum, nützt auch meinem Ruf. Fein. Das Besondere ist der Umstand, daß in diesen Zeiten, wo der Egoismus Feste feiert, gar nicht wenige Menschen unter uns sind, die es anders halten, anders leben. Da zählen Achtsamkeit und Respekt.
Da wird mit Wissen aber auch mit Nichtwissen entspannt umgegangen, denn der gute Handwerker weiß aus Erfahrung, es kommt immer ein Moment, wo man auf die Kenntnisse Anderer angewiesen ist, um ein Problem zu lösen. Doch das gilt nicht nur, um in einer Werkstatt zu bestehen. Das gilt für unsere Leben generell. Das ist die eigentliche Geschichte hinter dieser Geschichte.
Das ist es, wofür der Mila Aerolight eigentlich in der Halle stand, wie die ganze Veranstaltung überhaut nur gelingen konnte, weil Menschen sich uns in diesem Geist angeschlossen haben, um für einige Stunden erfahrbar zu machen, was bewegt werden kann, wenn man über den Eigennutz hinausblickt.
Allerdings betrachte ich es schon als besonderes Privileg, daß ich den Mila bekommen hab. Andere mögen sich ein Harvard-Diplom an die Bürowand hängen. Bei mir kommt auf dem Weg zu weiteren Mythos Puch-Stationen nun dieser Lieferschein an die Wand.