An diesem Foto müßte einem kaum etwas auffallen. Unternehmer Ewald Ulrich korrespondiert. Ein üppig gefaßter Spiegel an der Wand reflektiert eine Fahrzeugminiatur. Dieses Bild stammt von einer Vernissage zur Ausstellung „30 Jahre WiGL-Design“: [link]
Nun ist der Spiegel mit einigem Know how unterfüttert. Man kann erkannt werden, wenn man vor ihn tritt. Die Spiegelfläche erlaubt das Einspielen von Mitteilungen. Das Maschinchen im Spiegel ist unser „Fiat Lux“. Wir haben es grade bei „Mythos Puch II“ vor Publikum erprobt.
Ein sich selbst steuernder Apparat, der über Sensoren und eine Kamera auf seine Umgebung reagiert, der außerdem allerhand Inhalte ausspielen kann, ohne daß wir wüßten, was er wie erzählen wird. Wir haben unser 2015er Kunstsymposion heuer in Beograd begonnen. Dort war Künstler Selman Trtovac unser Gegenüber.
Was dabei greifbar wurde, hat unter anderem mit einer nichtinvasiven Technik zu tun, die es erlaubt, Gehirnareale sehr gezielt und sehr präzise zu triggern. Das Know how dazu hat Tihomir V. Ilic, das Equipment steht im Militärhospital von Beograd: [link]
Wir bemühen uns also derzeit um verstärkte Erfahrungen mit der Interaktion zwischen Mensch und Maschine, wobei Ewald Ulrich [link] maßgeblich zu verantworten hat, daß wir uns dabei tiefer auf die Kategorie „Künstliche Intelligenz“ einlassen.
Derlei meint etwa, wir wissen nicht so genau, was solche Maschinen aus sich heraus über bestehende Algorithmen hinaus zustande bringen.
Das interessiert auch Künstler Niki Passath: [link] Er wird heuer noch in unser Symposion einsteigen und seine diesbezüglichen Erfahrungen mitbringen. Seine Maschinchen haben uns schon mehrfach beschäftigt.
Einen besonders provokant wirkenden Aspekt brachte Kerstin Feirer ein. Unter ihren kontrastreichen Aktivitäten findet man auch das Gleisdorfer „Schätzchen“ [link], ein Geschäft für Vintage Mode.
Das bedeutet, Feirer kennt sich sehr gut mit Codes und Kommunikationsweisen aus, die uns zwar allen vertraut erscheinen, die aber nur wenige unter uns verläßlich zu lesen und entschlüsseln verstehen. Doch da ist noch ein Aspekt, den auch ihr Geschäft birgt; wie erwähnt, Vintage Mode.
Anläßlich „Mythos Puch II“ meinte sie, man könne davon ausgehen, daß manche Maschinen bei Menschen starke Emotionen auslösen, sogar Liebe. Dadurch gelingt es ihnen, erhalten zu bleiben, denn ohne diesen Effekt würde sie verrotten.
Hier geht es um das Wesen einer Fetisch-Beziehung zwischen Mensch und Maschine, wahlweise auch zu anderen Dingen. Die Maschine entfacht Liebe, wodurch es ihr gelingt, den eigenen Erhalt, ihre Existenz zu sichern.
Wir kennen das in der Praxis, doch unsere Konventionen erlauben es nicht, eine starke emotionale Beziehung mit Gegenständen Liebe zu nennen. Ahnen Sie, welches Themengefüge sich daraus für 2016 ergeben mag?