Mit dem Albersdorfer Bürgermeister zur Konsens-Überprüfung in Ludersdorf. Warum betone ich so ein Detail? Ich hatte mit Robert Schmierdorfer einige Punkte zur Veranstaltung „Mythos Puch“ durchzugehen. Wenn wir uns zu besprechen haben, heißt das nicht, wir würden uns dazu bloß in seiner Gemeinde treffen.
Unsere aktuelle Kooperation wird eine Markierung in jenem Korridor einer regionalen Erzählung, die ich 2007 als Teil eines Quartetts für das Projekt „Leben/Kunst/Geschwindigkeit“ [link] definiert hatte.
Es ging uns im Projekt-Team damals um Teilthemen wie „Bewegung und Beschleunigung“, „Entschleunigung“ und „Solidarität“, auch um grundlegende Aspekte wie „Materie – Energie – Information“.
Was ich derzeit mit Schmierdorfer in Gang setze, hat nun einen Angelpunkt in Albersdorf-Prebuch, ist aber mit einem Blick auf einen weitreichenderen Lebensraum angelegt. Philosoph Erwin Fiala hatte es 2007 so zusammengefaßt:
„Insgesamt kann also gesagt werden, dass „Geschwindigkeitsvariablen“ auf sozio-ökonomischer, kultureller, sozialer, politischer, vor allem aber medientechnischer und kommunikationstechnischer Ebene die gesellschaftlichen wie auch individuellen ‚Lebenssituationen’ determinieren und prägen. Die Verhaltens-, Wissens- und Kommunikationsformen unterliegen einem entsprechenden Veränderungs- und Anpassungsdruck mit teilweise enormen sozio-kulturellen Konsequenzen. Diesen Problembereich, der tatsächlich in die Alltagswelt der einzelnen Menschen reicht, theoretisch und künstlerisch zu analysieren, zu reflektieren und entsprechend künstlerisch zu transformieren, ist eines der primären Ziele der vorliegenden Initiative.“
Die Einreichung zur ersten „regionale“ der Steiermark wurde damals abschlägig beschieden. Die Themen blieben freilich relevant. Ich habe heuer einen neuen Ausgangspunkt geschaffen, um nun mit dem Blick auf die Region eine komplexe Themenstellung bearbeitbar zu machen.
Dazu müssen verschiedene Genres in Wechselwirkung kommen können. Das meint einerseits ein Zusammenspiel von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft. Andrerseits brauchen wir auch eine Verankerung im Kulturgeschehen von Menschen, die an der oben zitierten akademischen Ebene kein Interesse haben.
Es geht uns also um einen regionalen Handlungsraum und um eine Kulturpraxis, die nicht repräsentativer Natur ist, sondern das Leben vor Ort aufgreift und in einem größeren Zusammenhang reflektiert. Das setzen wir nun einmal mit „Mythos Puch 2015“ im Gewerbepark Albersdorf-Prebuch um.
Dabei werden wir praktisch ausloten, wie tragfähig unser Arbeitsansatz ist; vor allem auch bezüglich des Kooperationsmodus sehr unterschiedlicher Einrichtungen. Mit „Mythos Puch“ geht das heurige Kunstsymposion von Kultur.at und Kunst Ost in die zweite herbstliche Umsetzungsphase.
— [Mythos Puch 2015] [Das Kunstsymposion] —