Mitte der 1960er Jahre hat Richard Buckminster Fuller in einer Publikation beschrieben, was er unter Synergie versteht. Diese Dokumente beruhen auf dem siebten Kongress der International Union of Architects in London, im Juli 1961. Die Publikationen zur „World Design Science Decade“ sind hier als PDF-Dateien frei verfügbar: [link]
In dieser Publikation ist dargestellt, wie er begann, aus zwei Dreiecken wachsende Körper aufzubauen. So entfalten sich schließlich die aus Polygonen zusammengesetzten Sphären, die geodätischen Kuppeln. Diese aus Dreiecken oder Fünfecken gefügten Körper haben eine interessante Vorgeschichte in der Geometrie. Stichwort: Platonische Körper.
Die Bezeichnung „Platonische Körper“ hatte mich Ende 1999 stärker beschäftigt; angeregt durch eine Zusammenarbeit mit dem Künstler Hartmut Skerbisch: „wir hatten dann vereinbart, daß ich aufnahmen von einigen Objekten in deinen händen machen würde, damit das mit den platonischen körpern (und was sich daraus ableiten läßt) etwas klarer würde.“ [Quelle]
Skerbisch war von Buckyballs sehr fasziniert und hat sich oft damit beschäftigt. (Die Fullerene sind namentlich eine Referenz an Buckminster Fuller.) Später bin ich in der Begegnung mit Victoria Vesna wieder energisch auf Bucky gestoßen. Sie unterstrich seine Ansicht: „Je entwickelter die Kunst ist, desto mehr ist sie Wissenschaft. Je entwickelter die Wissenschaft ist, desto mehr ist sie Kunst”.
In diesem Zusammenhang stieß ich auch auf die Vorstellung, da sei eine „invisible quality of intellectual integrity“, ebenfalls ein Gedanken von Buckminster Fuller, den Vesna unterstrich; siehe: [link]
Diese Themen rückten für mich über mehrere Jahre immer wieder in den Fokus meines Interesses; zuletzt etwa 2012 [link] (KWW: Eine neue Konzeption der Ethik?), 2013 [link] (Greifbares Jahresende), und eben jetzt, als ich 2014 das kommende Arbeitsjahr und das Kunstsymposion vorzubereiten begann.
Im heurigen Frühjahr hab ich zum Thema „Popismus“ eine kleine Querverbindung zwischen Bucky und Andy Warhol erwähnt: [link] (Ich denke, daß Warhol in der allgemeinen Wahrnehmung immer noch eher unterschätzt wird.)
In den „Vier Markierungen“ hat der Buckyball seinen fixen Platz beim Betrachten des 20. Jahrhunderts: [link] Er ist links von Malewitsch und Jaray flankiert, rechts von Warhol. Das ist ein Teil der Hintergrundfolie für das Projekt „Fiat Lux“, welches ich mit Unternehmer Ewald Ulrich initiiert hab.
Dazu kamen inzwischen Willi Gangl und Alfred Urleb von WiGL-Design. Sie stiegen auf visueller Ebene etwa bei der Hälfte dieser Geschichte innerhalb des 20. Jahrhunderts ein, bei einem legendären „Ovoid“ der Automobilgeschichte, dem Fiat Nuova 500 von 1957
Über das Aufbrechen dieser Form in Polygone entstand eine Art optisches Rauschen in rötlichen Tönen, quasi ein Schleier, der aufzuziehen war. Dabei kam eine nächste Form hervor, die nun gerade sehr konkret wird und der Ulrich mit seinem Team ein elektronisches Innenleben verpassen wird.
Parallel dazu habe ich begonnen, mit Heimo Müller und seinem Blogmobil auf Tour zu gehen, um „Die Ehre des Handwerks“ näher zu beleuchten…
+) „Die Ehre des Handwerks“ (Themenleiste) [link]
+) „Fiat Lux“ (Die Projekt-Website) [link]