Eben fuhr im Zentrum Gleisdorfs in der scharfkantigen Nachmittagssonne dieses markante Auto vor. Es sieht genau so aus, wie ein Bastelbogen von Michael Toson. Toson ist der Techniker, von dem die Ausschneidebögen zum „Puch Buch“ stammen; siehe: [link]
Um es kurz zu machen, Toson saß auch in diesem Auto, denn wir hatten uns zu besprechen. Er und Graphic Novelist Jörg Vogeltanz waren mit mir vor Jahren losgezogen, um im Jahr 2012 jenen Akzent zu setzen, mit dem eine historische Halle aus den Tagen des Johann Puch nach rund hundert Jahren betrieblicher Nutzung erstmals mit einer Kulturveranstaltung bespielt wurde.
Solche symbolischen Akte machen mir manchmal Freude. In dieser Geschichte haben wir also historische Dimensionen ausgelotet, die an den Beginn des 20. Jahrhunderts und die Anfänge des Automobilismus in Österreich rühren. Die Präsentation fand am 10. Mai 2012 statt: [link] [Tondokument im mp3-Format]
Inzwischen kamen neue Ideen ins Spiel. Nun habe ich ein Basis-Team zur Seite, mit dem ich das Projekt „Fiat Lux“ realisiere. Dabei loten wir eben diese Geschichte in die nahe Zukunft hinein aus. IT-Fachmann Ewald Ulrich sowie die beiden Industriedesigner Willi Gangl und Alfred Urleb sind schon höchst aktiv. War haben einen Prozeß kollektiver Kunstpraxis in Gang gesetzt.
Diese Arbeit steht in einem größeren Zusammenhang, von dem ein Aspekt dem Thema „Die Ehre des Handwerks“ gewidmet ist, wofür ich mit Heimo Müller kooperiere: [link]
Ein anderer Aspekt gilt den kulturellen Zusammenhängen. Dazu habe ich mich schon mit Norbert Gall verständigt, der im damaligen Projektabschnitt Brand Manager bei Abarth Austria war. Heute ist Gall als Marketing Manager für DAF Trucks zuständig. Mit ihm hatte ich schon einmal das Thema „Die Farbe der Geschwindigkeit“ vertieft.
Das war übrigens am 12. Mai 2013. Wir haben also offenbar seit Jahren eine starke Tendenz, in diesem Monat Nägel mit Köpfen zu machen: [link] …denn was haben wir eben? Mai. (Das erste gemeinsame Arbeitsgespräch mit Gangl, Ulrich und Urleb fand am 6. Mai 2015 statt.)
So ist „Fiat Lux“ nun in mehreren Kreisen angeordnet, die sich stellenweise überlappen, die in manchen Aspekten konzentrisch liegen. Daß dies zugleich ein genuiner Bestandteil des 2015er Kunstsymposions ist, scheint manchen Leuten in meinem Umfeld noch nicht ganz geheuer.
Ich war vor Jahren aufgebrochen, um Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft in einigen Bereichen zum Konvergieren zu bringen. Das ist für mich eine sehr aufregende Anforderung, weil hier Professionals zusammentreffen, die äußerst unterschiedliche Rahmenbedingungen und Aufgaben gewohnt sind. Das löst sich inzwischen auf diese kuriose Art ein.
Die meiste Irritation hat übrigens in den letzten Monaten verursacht, daß ich einen Teil dieser Zusammenhänge als „Volkskultur in der technischen Welt“ interpretiere, welche hier mit alltäglicher Arbeitswelt und Gegenwartskunst gleichermaßen in Wechselwirkung tritt.
Ich bin freilich nicht darauf angewiesen, daß da draußen alle sofort kapieren, warum ich das so aufgestellt hab. Es reicht vorerst völlig, daß dieses kuriose Team sich augenblicklich um ein paar Positionen erweitern kann und zu einem ergiebigen Arbeitsfluß findet.
— [Fiat Lux] [Generaldokumentation] —