Nun legt sich die ganze Reisegesellschaft in die Kurve. Das herbstliche Kunstsymposion in Gleisdorf ist ein Kulminationspunkt, an dem sich heuer zeigt, wozu der Kulturpakt Gleisdorf in der Lage ist.
Es geht dabei um die Praxis einer komplexen Kooperation. Von „Dr. Iris Absenger-Helmli, Geschäftsführung, EU Leader Energieregion Weiz-Gleisdorf GmbH“ ging eben eine Serie Einladungen raus.
„Sehr geehrter Herr Mag. Schnabl! Vor fünf Jahren markierte die „1. Regionale LEADER- Kulturkonferenz“ den erfolgreichen Start einer steirischen Novität. Zeitgenössische Kunst und Kultur wurde zum Schwerpunkt im Kontext des EU-Programmes LEADER.
Es entstanden sehr unterschiedliche Kulturprojekte und wir absolvierten weitere Konferenzen zum Thema. Nun dürfen wir Rückschau auf eine spannende Phase halten.
Eine LEADER-Periode hat geendet, eine neue liegt vor uns. Wir möchten mit inspirierten Kolleginnen und Kollegen unsere Erfahrungen reflektieren und Perspektiven für die kommenden Jahre herausarbeiten. […]“
Das bezieht sich auf die regionale Kulturkonferenz, mit der wir eine Ära abschließen: [link] Ich darf Kulturschaffenden diese Konferenz empfehlen!
Wir werden uns dabei Klarheit verschaffen, über welche Inhalte, Strategien und Vorhaben auch weiterhin Budgets von außen akquiriert werden können, um in der Region eine zukunftsorientierte Kulturarbeit leisten zu können.
Wie schon erwähnt, dabei sind die Budgets der Kommunen und des Landes einfach zu knapp geworden. Für neue Schritte und auch Experimente müssen wir uns andere Budgets beschaffen, die zusätzlich zur Wirkung kommen.
Wir sind auch auf neue Kooperationsformen angewiesen. Was die Erfahrung in der Energieregion Weiz-Gleisdorf zeigt: Da gibt es keinerlei schnelle Ergebnisse. Das sind fordernde Prozesse, für die sich alle Beteiligten engagieren müssen, damit Neuland gewonnen werden kann.
Wir werden übrigens am Tag unmittelbar davor eine Session mit dem Kulturwissenschafter Günther Marchner absolvieren, die ebenfalls offen zugänglich ist; siehe: [link]
Marchner hat unsere Entwicklungsarbeit einige Jahre beobachtend begleitet und ein Fazit herausgearbeitet, das wir mit ihm erörtern wollen.
Es geht in Summe darum, in dieser Zeit der Umbrüche auf allen Ebenen handlungsfähig zu bleiben und für die Gegenwartskunst wie für die Wissens- und Kulturarbeit in der Provinz Boden zu gewinnen, selbst wenn rundum schmerzliche Budgetkürzungen stattfinden.
So arbeiten wir im Dialog mit Gleisdorfs City-Manager Gerwald Hierzi derzeit schon an den Grundlagen für die nächste Förderperiode und für die neuen Verhältnisse nach der formalen Legitimierung der vollzogenen Gemeindezusammenlegungen.
Dabei geht es um Inhalte und Modi, es geht aber auch darum, wie wir eine gemeinsame Nutzung von Ressourcen so gestalten können, daß bestehende Verluste kompensiert werden können.
Es muß klar sein, daß uns kein Protestakt der Welt jene Budgets zurückbringt, die vor dem Crash der Lehman Brothers und dessen vielfältigen Konsequenzen verfügbar waren. Es haben sich die Bedingungen geändert? Wir verändern unsere Verfahrensweisen…