Seit Tagen immer wieder Regen. Und ich warte auf den Lastwagen mit den Bildern von Radenko Milak. Reicht meine Kunststoff-Plane, um die große Arbeit trocken ins Haus zu bringen? Haben die Burschen etwas an Bord, um das Hauptgemälde trocken zu halten?
Werden die Türen hoch genug sein? Falls nicht, müssen wir in ein Nebengebäude. Das Service Center ist durch einen langen Gang unter der Erde mit dem Rathaus verbunden. Auf diesem Weg sind die Türen bestimm hoch genug, denn sie führen an den utnrerirdischen Archiven des Museums.
Ja, ich weiß, wir hätten alles vorher abmessen können. Aber da sind so viele Details, ich könnte ein Team beschäftigen. Naja, das auch wieder nicht. Aber zwei weitere Leute, auf die man sich verlassen kann, das wäre sehr komfortabel. Die Drucksorten sind inzwischen fast alle da. Es fehlt noch der Konferenz-Folder.
Dabei sollte ich das Layout der Puch Museums-Revue schon gemacht haben. Aber dazu fehlen auch noch ein paar Trümmer. Apropos! Auf Facebook hat bei unserer Leiste zur Mobilitätsgeschichte gerade die 800er-Marke geklingelt: [link]
Permanente Redaktionsarbeit. So nebenher. Das Publikum wächst langsam. Bei Kunst Ost haben wir dort bisher noch den 500er vor uns. Es könnte natürlich eine höhere Zahl sein. Aber ich hab so manche Figur „entfreundet“, die mir dauernd nur eigene Werkchen raufhaut, also ausschließlich PR in eigener Sache macht, ohne zu den Themenstellungen was beizutragen.
Grad heute fand ich wieder so eine Werbeeinschaltung, als wäre das hier ein PR-Kanal für Kreative, die gerne Ressourcen anderer Leute nutzen, um ihre Sache zu promoten.
Diese Art der Trittbrettfahrerei besagt: Du darfst dich ruhig statt meiner scheren, laufend für Inhalte zu sorgen, ein Publikum aufzubauen, es zu halten, ich komm dann gelegentlich vorbei, um mich in deinem Schaufenster zu zeigen.
Vielleicht wäre das egal, zählt ohnehin bloß die Quote. Ich glaub es aber nicht. Anders ausgedrückt, ich glaube nicht an solche Art der Webpräsenz; daß die den Aufwand lohnen würde.
Ich erinnere mich an Debatten mit dem Betreiber eines Webportals, der gerne betonte, ein Schaufenster im fünften Stock sei nutzlos. Er hat deshalb alle Beiträge des Portals hart für Suchmaschinen optimiert, um von den Suchsystemen optimal gefunden zu werden.
Das macht man mit Hervorhebungen, „Schlüsselwörtern“, fetten Zwischentiteln und einer Flut unnötiger Bildchen plus Bildunterschriften, daß man die Texte eigentlich kaum noch gut lesen kann. Man muß sich sehr konzentrieren, um einen Lesefluß zustandezubringen.
Das ist ein grimmiger Witz im Web, Quote zu machen, indem man auf Lesbarkeit für Menschen zunehmend verzichtet, weil es einem wichtiger ist, daß die Maschinen die Beiträge gut lesen und indizieren können.
Mag sein, daß der Geschäftsgang den Geschäftsleuten auf solchem Kurs recht gibt; im Sinne von: Der Profit läßt sich sehen. Ich muß allerdings auf diese Art von Geschäften verzichten. In der Art entstehen Simulakren. Trugbilder. Scheinwelten. Oder laßt mich wenigstens sagen: Gegenwelten.
Dazu sind ein paar simple Kriterien verfügbar, die bei der Orientierung helfen. Der alte Modus: Man erwirbt Fertigkeiten, um etwas zu können, wodurch man etwas gilt. Inhalte! Der neue Modus: Man verwendet seine Ressourcen darauf, etwas zu gelten. Auftritte!
Ich muß mich laufend bemühen, diese beiden Optionen als frei wählbar zu verstehen, denn womöglich ist es pure Ideologie, eine für höherwertig zu halten. Aber ich bin parteiisch. Ja, die Wahrheit ist, ich halte den alten Modus für wichtiger.